[Musik] Fange ich doch an der Stelle erstmal an und sage, es ist mir eine riesen, riesen, riesen, riesen Freude, dass so viele Leute hier für Science gekommen sind. Also so erstmal an der Stelle Applaus, Applaus, Applaus, Applaus für euch, weil ihr kennt das bestimmt. Also wenn man so eine Aufgabe hat, irgendwie vielleicht hier, willst du irgendwas moderieren? Und auf einmal ist das etwas, was man selber auch noch so geil findet, dann ist das erstmal eine total tolle Sache. Und anscheinend bin ich gar nicht so eine Alleinflanze, sondern ganz viele andere Menschen auch. Und darum bin ich alle erst einmal gekommen. Das wird hier eine richtig schöne Sache, weil Slam ist ja auch immer so ein bisschen wie Battle und man weiß, was da alles kommt. Und ich sehe da drüben schon vier Freundinnen, die eigentlich sogar zwölf sind, aber das kommt gleich alles. Darum, ich mache jetzt erstmal Folgendes, bevor es hier richtig losgeht, für die tolle Sache. Weltrettung braucht Wissenschaft. Antworten auf die dreckenden Fragen der Zeit. der Zeit und ich glaube da könnten wir erstmal alle nicken und Applaus machen, dass unsere spannenden, dreckenden Fragen Antworten brauchen. Und diese Antworten kriegen wir unter anderem von diesen vier Menschen und jetzt wie viel soll ich denn noch sagen, dass ihr jetzt mal auf die Bühne kommt? Applaus, Applaus, Applaus, Applaus! So! Ring Ring Ring Ring Ring Ring Ring! Ich sage jetzt erstmal nur die Vornamen, weil gleich geht es dann sozusagen in medias res. Ich sage erstmal schön, dass Franka da ist, dass Sarah frei ist, dass Simon da ist und dass Daniel da ist. Ja! Darum und erstmal muss ich sagen, das ist schonmal ein Träumchen, ihr seid alle da und das Tolle ist erstmal, warum sind das hier diese vier Charaktere? Ist ja wieder das A-Team oder irgendwie so, komm jetzt hier hin, erzählen uns einem von Wissenschaft. Das ist so ein bisschen wie so eine Heldinnenreise. Diese vier Wesen haben sich kennengelernt auf so Science Slam, also dort wo man sich eigentlich battelt wie Berliner Battle Rap nur halt mit Inhalt und an der Stelle ist es einfach so, finde ich super. Ihr habt gemerkt, wir haben hier Themen und die wollen wir rausbringen. Ich glaube das kennt jeder von uns, kennt irgendwie so, wir haben Ziele Sachen zu kommunizieren, aber die Sachen so zu verdampfen, dass das dann auch viele sind, das ist die eigentliche Herausforderung und was diese vier dann gemacht haben, ist sozusagen nicht nur, dass sie sich kannten, sondern sie haben gesagt, meiste wir schreiben einfach mal ein Buch und an der Stelle ist sozusagen ein Buch entstanden, aber an der Stelle erzähl du doch einfach mal irgendwie, das ist doch viel einfacher als wenn ich jetzt hier, wie kam es zu diesem Ding, dass ihr jetzt plötzlich hier als Quartett, aber eigentlich zwölf Menschen. Okay, hi erstmal, super froh hier zu sein, super froh über diese tolle Anmoderation. Achtet auf die Bildschirme, weil das ist hier Science Slam und da geht nichts ohne Katzenbilder. Also, Frage die wir uns gestellt haben zusammen ist, was wäre wenn wir auf Wissenschaft hören? Immerhin beginnt jeder Katastrophenfilm damit, dass wir sie ignorieren. Kurz bevor sich die Erde auftut, der Komet einschlägt und der weiße Hai alle Badenden auf ist. Wenn wir auf Wissenschaft hören, würden während Katastrophenfilme durchschnittlich drei Minuten lang und hätten weitaus weniger Rollen für Dwayne the Rock. Wo wir es im echten Leben tun, verschwindet Kohle aus dem Wasser und Polio aus der Welt. Aber wie selten wir es tatsächlich schaffen, sieht man daran, dass alle Zeitungen berichten, wenn wir es mal tun. Gut, konnte ja auch keiner ahnen, dass das mit Wissenschaft irgendwann mal so wichtig wird. Schließlich sind wir lange Zeit ziemlich gut damit gefahren, wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse auch mal zu ignorieren. Aber es gibt verschiedene Gründe, warum diese Strategie gerade hart an ihre Grenzen gerät. Da ist zum Beispiel die Globalisierung, die uns nicht nur mit anderer Länder Lieferketten Schwierigkeiten verbindet, sondern auch mit sämtlichen anderen Problemen. Oder die Wachstumsideologie, die die Boden überstrapaziert, sämtliche Kreisläufer aus dem Gleichgewicht bringt. Neun planetare Grenzen hat die Wissenschaft identifiziert, an den meisten kratzen wir gewaltig. Und als Forschende zum bisher tiefsten Tauchgang aller Zeiten vor sich gehen, ist eine Plastiktüte schon da. Das meiste Übel der Welt ist ein bisschen wie Zahnpasta. Das heißt, es ist leichter aus der Tube zu kriegen als wieder hinein. Das heißt, wir sind jetzt gerade in einer Situation, wo es nicht mehr ausreicht, einfach nur langsamer zu machen. Unsere alten Lösungen reichen nicht mehr aus. Und das ist so eine Frage, die wir uns gestellt haben bei dem ganzen Projekt. Wie gehen wir jetzt damit um? Die Idee ist uns gekommen nach einem Science Slam von einer Geologin, Thora Schubert, kennt ihr vielleicht ganz toll. Die hat darüber geredet, wie viele Katastrophen wir hätten vermeiden können, wenn irgendjemand mal auf Geolog*innen gehört hätte oder wahlweise wenigstens wüsste, was Geolog*innen sind. Also ganze Staudämme, die nicht zusammengebrochen wären, wenn man darauf gehört hätte, dass diese Reibungsenergie Wärme erzeugt. Besonders peinlich, weil der Geologe in dem Fall der Sohn des Bürgermeisters war. Oder auch Uni-Gebäude, deren Marmorplatten nicht abgefallen wären von den Seiten. Wenn man darauf gehört hätte, dass so erwärmende Steine von einer Seite vielleicht eine völlig blöde Idee ist. Und beim Frühstück haben wir uns dann gefragt, wie oft ist das eigentlich so? Und bei wie vielen anderen Fachgebieten möchte uns die Wissenschaft noch irgendwas sagen oder wahlweise an den Kopf werfen? Und das haben wir aufgeschrieben. Und ich kann immer noch nicht glauben, dass diese ganzen tollen Menschen dabei mitgemacht haben. Deswegen bin ich auch unglaublich froh, dass die hier sind, genauso wie ihr. Ohne jetzt zu viel zu spoilern, als ich vorhin irgendwie dieses Kapitel mir durchgelesen hatte, was alles in diesem Buch steht. Ich kam mir halt vor so, mit wem willst du eigentlich in so einem Shuttle sein, wenn du aus Versehen zum Mars fliegen müsstest? Und es ist so eine diverse Truppe mit allen möglichen Forscherinnen aus verschiedensten Bereichen. Dass ich einfach sagen könnte, ist eine gute Truppe. Und euch würde ich auch schon mal so auf jeden Fall eine Kamera einrichten. Aber, und das ist jetzt der spannende Punkt. Das war jetzt ja so ein bisschen Intro. Hier geht es ja sozusagen um einen Science Slam. Wie gesagt, Slam ist ja so ein bisschen Competition, Competition Gamification, weil ja auch die Frage ist, kann man mit Wissenschaft noch einen Blumentopf gewinnen? Und wie man sieht, wir haben einen Blumentopf mitgemacht. Heute wird hier ein Blumentopf an die Wissenschaft ausgegeben. Und ihr seid diejenigen, die gemeinsam darüber entscheiden, wer Gewinnerin sein wird. Vielleicht gewinnen doch alle. Wir werden sehen. Spannend. Also vom Vorgehen zum Ende ist es so, es werden jetzt erstmal vier Menschen, also die Reihenfolge von euch gelost. Wir hatten das ja ausgemacht. Ihr zieht mal was irgendwie so hier random, random, random. Dann stellt euch mal bitte einmal in die Reihenfolge. Okay, das ist schon mal sehr gut. Das kann ich mir gut merken. Alles klar. Mit anderen Worten. Daniel ist sozusagen Erster, Mac ist Zweiter. Alles klar, Herr Kommissar. Also ich tue so, als hätte ich... Genau, perfekt. Und jetzt geht es vom Vorgehen zum Modell so. Jeder dieser Kandidatinnen wird, wie heißt es, zehn Minuten haben, sein Herzensthema sozusagen vorzutragen, um dann, wie heißt es sozusagen, euren Applaus als Parameter, als KPI für die Gewinnung irgendwie hinzubekommen. Und an der Stelle bin ich einfach gespannt, wie euer Feedback seid. Ich natürlich bin total neugierig auf das, was kommt. Und dann würde ich jetzt erstmal sagen, wir fangen mit dem Daniel Mesa an. Wer ist denn der Daniel? Erstmal Applaus, bevor ich das sage. Er ist Physiker und das Tolle ist, er ist im Bereich Solarenergieforschung. Und ich glaube, wir merken alle, wie wichtig es ist, independent zu sein, mit Strom auch auf diesem Camp wieder. Darum, solche Menschen sind wichtig. Und jetzt bitte Wasser marsch. Ach, warte mal, stopp. Wer möchte Time-Management machen? Jemand, der nach zehn Minuten mir ein Zeichen gibt? Einmal kurz hier vorne aufzeigen. Sehr gut. Du hast gewonnen. Nach zehn Minuten ein Zeichen und Harter Cut nach elf Minuten. Top, herzlichen Dank. Schonmal Applaus für hier vorne. So, dann sage ich Wasser marsch. Daniel, the stage is yours. Danke, danke. So, hallo. Schönen Tag. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Danke, dass ihr so zahlreich da seid. Ich bin der Daniel Mesa Redondo. Ich habe in Photovoltaik promoviert, also Solarenergie und wie man Solarzellen entwickelt und wie man sie besser macht und so weiter und so fort. Helmholtz Zentrum Berlin. Ich komme aber ursprünglich aus Mexiko. Ich habe sogar meinen offiziellen mexikanischen Ausweis dabei, immer mit mir. Danke, danke. Ja, so, ich bin Mexikaner. Das bedeutet nur im Prinzip, dass mein Deutsch nicht perfekt ist und dass ich die Artikel auf Deutsch falsch benutze. Das ist so. Leider, ich bin nicht schuld daran. Ihr seid schuld daran. Warum? Weil ihr Deutsche einfach keine grammatikalische Regel für die Artikel habt. Jedes Wort hat sein Artikel und es gibt keine Regel. Und ich meine, was soll das? Ihr seid Deutsche. Ich habe Regel für alles, nicht für die Artikel. Ich habe sogar einmal so eine Toilettenordnung gefunden, so mit tausenden Regeln, wo alles erklärt wurde, auch für die Artikel liegt. Aber gut, so schlecht ist es nicht. Die deutsche Sprache ist schön. Also mir gefällt sie sehr. Eine Sache, die ich sehr mag, sind die Kompositorwörter. Das finde ich schön, weil man einfach so viel mit einem einzigen Wort sein kann. Zum Beispiel da in dem Institut, wo ich promoviert habe, gibt es eine Anlage mit einer Kathode, die man zerstäuben kann. Und dann, das ist die Kathodenzerstäubungsanlage. Mir wurde gesagt, du musst lernen, wie man das benutzt. Und dann bin ich zur Kathodenzerstäubungsanlage beauftragt, da gegangen. Ich habe ihn gefragt, kannst du mir das beibringen? Und er meinte ja. Und das bedeutet, dass ich ganz offiziell der Kathodenzerstäubungsanlage beauftragt habe, da Lehrling bin. Und ich weiß nicht, was ihr für einen Job habt, aber für einen Mexikaner, das klingt richtig cool. Ich muss nämlich sogar so ein Namensschild machen lassen. Aber ich glaube, das wäre zu lang gewesen und vielleicht mein Chef hätte gedacht, ich bin ein bisschen beschwört. Aber gut, ich bin heute hier, weil ich euch ein bisschen über Solarzellen erzählen möchte und wie die Effizienz von einer Solarzelle gemessen wird und welche Forschungsgebiete es in der Vertreuung der Polizei gibt und so weiter und so fort. Und davon habe ich auch in dem Kapitelbuch geschrieben. Gut, das was ich euch erzähle ist erstmal eine kleine Geschichte. Und zwar eines Tages in Mexiko, meine Mama war kalt. Das ist meine Mama und ihr wart kalt. Und nach dem vierten Hauptsatz der Thermodynamik, der lautet, wenn eine Mama kalt ist, muss die ganze Familie eine Jacke tragen. Nach dem Hauptsatz voll ganz logisch, mir ist kalt, Daniel braucht eine Jacke. Also was machen wir? Lass mal Daniel alle diese Münzen schicken, damit er sich eine Jacke kauft, hat sie gesagt. Mein Vater meinte, ja warum machen wir lieber nicht so eine Überweisung? Das wäre so schneller und praktischer. Meine Mutter meinte, nein, nein, nein, eine Überweisung nicht. Dein Sohn freut sich auf ein Parkett von uns, weil er uns vermisst. Dann hat mein Vater gesagt, okay machen wir so. Und dann haben sie alle diese Münzen in eine Kiste reingesteckt und sie wollten mir das schicken, aber sie wollten sich auch ein bisschen so wie Dagoberdog fühlen. Und dann haben sie sozusagen alle Münzen in kleinen Zäunen aufgestellt und die Münzen sahen ungefähr so aus. Also da hatte man die fünf Pesso Münzen und die ein Pesso Münzen und die zwei Pesso Münzen und die fünf und die sieben und die neun und die sahen ungefähr so aus. Und dann haben sie sie in die Kiste reingesteckt und sie mir geschickt und ab jetzt sage ich Coins statt Münzen, weil ich diese Ü nicht richtig aussprechen kann und das ist mein Bruder. Aber gut, sein Spitzname ist Coin, deswegen ist er da. Aber gut, sie schicken mir 1000 mexikanische Pessos. Ich kriege die Kiste in Mexiko, in Berlin total 1000 mexikanische Pessos. Was mache ich jetzt damit? Keine Ahnung, ich kann sie irgendwie in Berlin nicht ausgeben. Leider, was, außerdem brauche ich keine Jacke, weil es mir nicht kalt ist, aber gut. Zum Glück gibt es doch einen Platz in Berlin, wo man sie benutzen kann und ich weiß nicht, ob ihr das kennt, aber das ist die S-Bahnhof Mexiko Platz. Und in der S-Bahnhof Mexiko Platz gibt es einen Schokoladenautomat, wo man mit Pessos bezahlen kann. Ist ein bisschen komisch, aber es ist ganz einfach zu benutzen. Es gibt eine Anleitung, so auf Deutsch, schön geschrieben, mit Ausrufezeichen überall. Und die Regel sind drei und sind ganz einfach. Dieses Automat gibt kein Wechselgeld, eine Schokoladenautomat und eins und zwei Pessos Coins werden geschluckt. Und dann kann man analysieren, okay, wie viel Geld verlieren wir, wenn wir diese Maschine benutzen. Und dann ist es relativ einfach zu sehen. Also, wenn man eine eins oder zwei Pessos Coin benutzt, die gehen einfach direkt in die Kasse rein, man kriegt keine Schokolade, das ist Geldverlust. Soweit so gut. Ansonsten gibt es noch eine Sache. Also der Verkäufer hat einen Trick und das ist so, dass die sieben und die neun Pessos Schokoladen unter der Verpackung sind die gleichen Schokoladen. Also das ist ein Trick. Das bedeutet, wenn man sieben oder neun Pessos Münze benutzt, verliert man auch ein bisschen Geld, weil man kriegt eine Schokolade, die nur fünf Pessos wert ist. Okay, ansonsten gibt es noch zwei Probleme. Manche Coins sind nicht schön rund, sondern ein bisschen so verbogen. Die kann man in die Maschine, in dem Automat nicht reintun, sondern sie fallen raus und wir verlieren sie. Und das Letzte ist vielleicht, ich glaube wir kennen alle das, manchmal steckt man eine Coin in die Maschine rein und die Federt dreht sich und die Schokolade fällt nicht runter. Sie bleibt da oder so manchmal zu einer Ecke hängen und das können wir alle und das ist sehr ärgerlich. Also das gefällt uns nicht. Aber gut, am Ende die Frage ist, wie viele Schokoladen konnte ich kaufen mit meinen Münzen, mit meinen Coins? Und ich konnte 20 so unterschiedliche Schokoladen kaufen und alles sind aber unter der Verpackung die fünf Pessos Schokolade. Das heißt, dass ich insgesamt 20 mal 5 nur 100 Pessos von meinem Geld benutzen konnte für die Schokolade. Also das bedeutet, dass ich zehn Prozent meines Geldes benutzen konnte. Genetik. Danke, danke, danke. Gut, aber 90 Prozent davon habe ich verloren. Das ist irgendwie nicht so gut, aber es ist meine einzige Möglichkeit diese Coins zu benutzen. So weit so gut. Jetzt sagt jetzt, was kann denn alles mit Schokoladen zu tun? Ich komme jetzt zum Punkt. Die Sonne ist da und die Sonne scheint auf die Erde und wirft auf die Erde Energie. Viel Energie. Wie viel Energie? Mehr als genug. Und diese Energie ist da und sie kommt in kleinen Päckchen, die wir Photonen nennen. Und diese Photonen haben unterschiedliche Energien. So wie die Münzen, die haben unterschiedliche Energien und die rote Photonen haben weniger Energie und dann die Gelben haben ein bisschen mehr Energie und die blauen Photonen haben richtig viel Energie. Gut, so weit so gut. Die Frage ist, und was kann man mit diesen Photonen machen? Man könnte zum Beispiel sich hinlegen und bräunen. Könnte man machen, das nicht, was wir machen wollen. Was wir machen möchten, ist sie nehmen und sie in Elektronen umwandeln, damit wir sie als Strom benutzen können. Und die Frage ist, wie kann man das machen? Naja, das kann man machen mit einer Solarzelle oder wie ich das nenne, mit einem Elektronenautomat. Die Frage am Ende ist, wie viele Elektronen kann ich mit zum Beispiel 1000 Photonen kaufen? Und dann kann man einfach die Verluste analysieren. Es gibt Photonen, die einfach sehr wenig Energie haben. Sie können keine Elektronen kaufen. Sie gehen durch die Solarzelle durch und wir verlieren sie und das nehmen wir Transmission. Das ist ein Energieverlust. Ansonsten gibt es andere Photonen, die an der Solarzellenoberfläche zurückstossen. Also sie gehen nicht rein und sie gehen raus und wir verlieren sie. Und das nennen wir Reflexion. Und wir verlieren sie auch. Ansonsten gibt es Photonen, die in die Solarzelle reingehen und Elektronen kaufen. Aber als diese Elektronen auf dem Weg nach draußen sind, bleiben sie irgendwo hängen und wir verlieren sie auch. Und das nehmen wir auch in Kombination. Und das letzte, was ich noch zeigen muss, ist, manchmal, egal welche Energie die Photonen haben, also auch sehr energetische Photonen, kaufen ein ganz normales Elektron. Also das ist ein bisschen wie der Verkäufer-Trick. Also ein Photon mit viel, viel Energie kauft ein ganz normales Elektronen auch wie ein Photon, der eine mittlere Energie hat. Gut, das ist auch ein bisschen Energieverlust. Also man verliert da ein bisschen Energie in diesem Prozess. Gut, so weit, so gut. Die Frage ist am Ende, wie viele von diesen Photonen konnte ich tatsächlich in Elektronen umwandeln, die ich am Ende als Strom benutzen könnte. Und je nach Technologie, also je nach Solarzellenart kann man zwischen 10 und 25 Prozent benutzen. Das ist, was wir so als Effizienz von einer Solarzelle messen. Gut, das ist ungefähr, was ich erzählen wollte. Aber es gibt zwei Gebiete, die von der Forschung, die sehr wichtig für meine Solarzellen sind. Und das sind die Reflektionen und die Rekommendationen. Und deswegen werde ich ein bisschen mehr über diese Themen reden. Also in der Reflektion geht es darum, dass man einfach so viele Photonen in die Solarzelle reinsteckt, wie möglich, damit man mehr Elektronen kriegt. Das kann man schaffen, zum Beispiel, indem man die Oberfläche von einer Solarzelle rau statt glatt macht, also glatt wie ein Spiegel, das ist viel Reflektion und deswegen mag man das rau lieber. Oder auch mit verschiedenen Materialien, mit denen man eine Anti-Reflektionsschicht bildet, so wie die, die man auch auf die Brille kriegen kann. Und diese Anti-Reflektionsschicht ist sehr, sehr wichtig, weil ohne diese Anti-Reflektionsschicht kann diese Frau hier nicht glücklich sein. Also sehr, sehr wichtig. Gut, ansonsten gibt es noch die Rekombination und es gibt unterschiedliche Arten von Rekombinationen. Also manchmal bleiben die Elektronen in der Mitte von der Solarzelle hängen und das kann man nicht vermeiden. Aber manchmal bleiben sie so an der Ecke, fast wenn sie schon draußen sind. Und das sind wir Oberflächenrekomendationen. Und diese kann man minimieren und das habe ich mit meinen Solarzellen versucht einfach zu minimieren, diese Rekombination. Und das ist ungefähr so wichtig für meine Solarzellen, diese Art von Rekombination zu vermeiden. Dann, im Prinzip, was ich machen möchte, ist so ein Schokoladenautomat, wo die Münzenöffnung nicht klein ist, sondern groß, damit ich richtig viele Münzen reinstecken kann. Also nicht klein, sondern groß. Und auch, dass die Fläche unten, wo die Schokoladen rausfallen, nicht gerade ist, sondern ein bisschen gekippt, damit die Schokoladen sack, sack, sack runter und raus. Und so kann ich mehr Schokoladen kriegen für die Münzen. So weit so gut. Es gibt andere Wissenschaftler, die gute Ideen haben, wie zum Beispiel einen Schokoladenautomat auf einem anderen Schokoladenautomat draufzustellen, damit die Unbenutzte von dem ersten Automaten in den zweiten Automaten runterfallen. Und so kann man sich auch mehr Schokoladen kriegen. Das mache ich nicht. Ich wollte trotzdem das so erzählen, weil ich das einfach sehr cool finde. Aber ich bin fast schon fertig. Und nur weil ich mich sehr freue, hier zu sein, habe ich für euch eine Zusammenfassung des ganzen Themas in nur zehn Wörtern. Und es geht so. Maximal mögliche Solarzellen-Effizienz erreicht man, indem von der Sonne emittiert und in der Solarzelle inabsorbiert verdonnen, sich vollständigerweise in nicht rekombinierte juristische Mektode Elektronen umwandeln. Und das war's. Vielen Dank. Danke. Danke schön. Danke. Danke. Danke sehr. Tolle Stimmung. Ja. Wow. Applaus. Applaus. Und das war der Erste. Das war gerade der Erste. Unglaublich. Danke. Viel Spaß noch. Daniel, ich habe da raus gehört, irgendwie mit diesem Metapher, mit dem Geld erstmal total geil funktioniert. Und das war, glaube ich, eine Förderung, eine Forderung, eine politische, nachher nach Finanztransaktionssteuer. Darum an der Stelle sind wir sofort mit dabei. Danke. Danke. Ja, an der Stelle erstmal super. Aber das ist ja das Tolle. Wir haben vier. Und dann steht hier Simon McGowan. Er ist Ingenieur für Verfahrenstechnik. Und sein Vortrag "SLAM" geht um Biokraftstoffe gleich 42. Jetzt das Ganze auch mit Mikrofon. Ich habe die Nummer eins. Prima. Ich habe euch einen Vortrag mitgebracht, heißt Bioplastics ist gleich 42. Normalerweise muss ich immer erklären, "Hä, dein Viertigvideo?" Ich denke, hier muss ich das nicht erklären. Aber, liebe Leute, es ist natürlich die Antwort auf alles, auf alle Fragen des Universums und überhaupt alles. Und wenn ich jetzt sage, Biokraftstoff könnte 42 sein oder ist 42, würde ich sagen, dass die Lösung für alle unsere Fragen vielleicht die Biokraftstoffe sein könnten. Aber wenn ich überlege, hey, was reint hier auf Obergyne? Biokraftstoff ist es nicht. Deswegen muss ich es ein bisschen revidieren und würde dann so sagen, Biokraftstoffe sind so irgendwie so ein bisschen fast 42. Okay, vielleicht können wir eben nicht, Worte finden die sich auf Obergyne, reimen, aber vielleicht können wir unser Plastikproblem lösen. Und unser Plastikproblem, mit dem wir zu händeln haben, ist da so ein bisschen vielschichtig. Eine Seite davon, die besteht aus dem sogenannten Rohstoff. Das hier ist ein älteres Bild, aber es bleibt dabei. Auf der X-Achse unten sehen wir die Jahre, Y-Achse sehen wir Millions of Barrels per Day, die wir nutzbar machen können. Und es ist egal, wo wir noch ein bisschen Öl finden, ob wir am ewigen Eis bohren, das Zeug ist bald alle. So, und so ungefähr hier, würde ich sagen, sind wir, wir sind also auf einem absteigenden Ast und wir müssen zukünftig immer mehr von dem Zeug mit Leuten oder mit Menschenteilen, die auch ein Anrecht darauf haben. Also ein Teil des Plastikproblems. Zweite Sache ist, ihr kennt es bestimmt auch, der eine oder andere hat es bestimmt mal am Strand gesehen, Seegrass zum Beispiel. Super interessantes Ding und bei Seegrass denke ich dann, hey Leute, wenn man Seegrass nutzbar machen könnte, wäre das eine coole Sache, aber es wäre vielleicht sogar noch cooler, die ganzen Dinge direkt auf dem Meer oder an der See anzubauen. Und wenn ich überlege, wir haben dann solche schwimmenden Felder oder hängende Gärten, dann werden Kunststoffe da eine Rolle spielen. Und daher sollten wir wirklich darüber nachdenken, mit unserem Erdöl vorkommen, vernünftig umzugehen und uns nicht zu verheizen. Hier übrigens noch eine kleine Anekdote, das wäre dann da, wo wir alle auf dem Mars landen. Ich kann euch nicht sagen, wann das passieren wird, aber ich weiß, dass Kunststoffe eine extrem große Rolle bei der Mars Expedition spielen werden. So, nächster Aspekt der Kunststoffproblematik. Auch das Bild sollte so ein bisschen bekannt vorkommen. Plastikmüll am Meer. Das Bild ist aus England. Da ging also der Wind vom Meer aufs Land und wir sehen dann eben diese ganzen Kunststoffreste, die da landen. Und das Problem dabei ist, Kunststoffe sind persistent. Das heißt also, es sind Substanzen, die vielleicht kleiner zerbröseln können, zerschleißen können, aber sie bleiben bestehen. Fast für die Ewigkeit. So, wenn wir jetzt unsere beiden Plastikprobleme hier zusammenfassen. Wir haben also auf der einen Seite etwas, was sehr kostbar ist, was einen gewissen Wert hat. Und wir verbrauchen das in Radiatorgeschwindigkeit und machen daraus etwas, was wir eigentlich nicht mehr loswerden. Hört sich nach einem ziemlich, na, sagen wir mal, unsinnigen Verfahren an. Ja, was kann man denn machen, wenn man solche Probleme hat? Also mit endlichen Ressourcen oder unendlichen Müll. Ja, da könnte man bei uns im Institut anrufen, das ist das IFBB in Hannover. Und während alle anderen Leute noch mit normalen Plastik rumarbeiten, versuchen wir hier unsere Fahnen in den Boden zu stecken mit sogenannten Biokunstoffen. So, Biokunstoffe hört sich schon mal viel besser an. Ich habe das auch extra deswegen in grün und so ein bisschen rund gemacht. Dadurch wirkt das gleich sympathisch. Ich kann auch noch ein Biologo drauf klatschen. Aber Leute, was sind überhaupt Biokunstoffe? Da würde ich erst mal einen Schritt zurückgehen und sagen, Leute, was sind überhaupt Kunststoffe? Und wenn wir uns das einfach machen und sagen, okay, zusammengesetztes Wort Kunst, ja, kenn ich, Stoff, ja, habe ich mal von gehört, ergo, wäre das dann Kunststoff. So, was ist jetzt mit dem Biokunstoff? Auch das ist dann relativ einfach erklärt. Zack. So, so hätten wir uns das mit der Wortherleitung gemacht. Aber Kunst kommt in dem Fall von künstlich, vom Menschen gemacht, dann ist es sogenannte Polymere, aber eben auf synthetischer, auf man-made Basis. Und diese Polymere sind als einzelnen Baustein aufgebaut. Hier habe ich mal so ein Beispiel rausgezogen. So ein einzelnes Monomere hat eigentlich ziemlich keine Performance, ist ultraöde. Aber es hat eben die Eigenschaft, an der einen Seite sich eben zu binden oder eben an der anderen Seite. Und wenn es das nicht macht, dann hat es einfach selber Schuld. Aber wenn es das dann schafft, dann entstehen eben solche Ketten, das sind dann eben solche Makromoleküle. So sieht das dann im Schulbuch aus. Und wenn wir raus zoomen, haben wir so einen tollen Becher. Super Sache. Wenn wir jetzt über Kunststoffe und Biokunstoffe reden, versuche ich das mal so in Merkmalskategorien zu klastern. Normale Kunststoffe bestehen also aus Erdöl, daher das Fass, und sind persistent für die Ewigkeit, habe ich mir den Mülleimer als Symbol ausgesucht. Wenn wir jetzt über Biokunstoffe reden, da gibt es drei Typen, das macht das Ganze schon kompliziert. Es gibt Biokunstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, die persistent sind. Unsere allerersten Kunststoffe waren übrigens solche Biokunstoffe. Zigarettenfilter sind zum Beispiel daraus oder Brillengestelle, also schon eigentlich ein alter Hut. Dann gibt es noch mal umgedrehte Attribute, also aus Erdöl hergestellt, aber biologisch abbaubar. Das sind ganz viele so Kompasssäckchen, die man beim Discounter findet. Und dann das, was man sich unter Biokunstoff eigentlich so vorstellt. Also aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubar. Wenn ich jetzt sage, ja vielleicht ist das ja eine Lösung mit den Biokunstoffen, dann meine ich die mit nachwachsenden Rohstoffen, die biologisch abbaubar sind. Wir könnten also nachwachsende Rohstoffe nutzen, könnten dann daraus Produkte herstellen, die wir brauchen und könnten diese nach Gebrauch wieder einsammeln und recyceln. Das spielt eine ganz große Rolle. Also das ist möglich. Und falls es mal passieren sollte, dass wir diese Dinge verlieren, wie so eine Pylone auf der Autobahn, dann wird sich nach fünf Tagen vielleicht zersetzen, aber nach fünf Jahren sollte die schon verschwunden sein. Hört sich nach einem coolen Deal an. An der Stelle könnte ich dann vielleicht meine Demonstration hier aufhören und sagen, ja hier Zeitumstellung schaffen wir ab, wir machen Kunststoffumstellung. Ja hört man nichts in der Presse drüber, scheint irgendwie nicht so das Thema zu sein. Auch wenn es vielleicht recht schön wäre, denn auch die Biokunstoffe haben ihre Macken oder Achillesfersen. Habe ich mir die mal rausgesucht, nachwachsende Rohstoffe, biologisch abbaubar. Zwei Beispiele, einmal der Preis spielt eine Rolle und die Materialperformance, also die Werkstoffeigenschaften. Wenn wir jetzt über den Preis reden, dann sage ich, hey das hängt immer irgendwie vom Erdölpreis ab. Warum ist das denn so? Naja, wir sehen jetzt hier die Kurve, die müsste jetzt noch weiter ergänzt werden, aber immer, wenn der Kunststoff extrem billig ist, liegt es daran, dass das Öl billig ist und dann ist es eben der richtige Werkstoff für ein billiges Produkt. Super problematisch. Wenn wir jetzt angucken, wo geht der ganze Kunststoff eigentlich hin, dann sehen wir einen relativ großen Bereich, das ist der blaue hier und das sind Verpackungen. Und Verpackungen ist ein ziemlich heißer Markt, da geht es also darum, dass man wirklich jeden Pfennig irgendwie möglichst versucht weg zu rationieren und wenn wir dann Hackfleisch von 99 Cent verkaufen, können wir nicht sagen, hey zwei Cent extra für die Packung wäre das drin. Nee, haut nicht hin. Das zweite, was ich euch gerne erklären möchte, ist die Performance und da habe ich mir mal rausgesucht, die Wärme-Formbeständigkeit und wer das vielleicht von dahinten lesen kann, hier habe ich mal den Wikipedia-Auszug mitgebracht, aber ich weiß Leute, es ist Mittwoch, es ist heiß. Ich würde euch das nämlich gerne einfach so erklären und zwar habe ich ein Experiment vorbereitet, dafür brauche ich einen Milchriegel und einen Erdnussriegel und dann brauche ich einen Typen, der auf einer Bühne steht, mit einer vielleicht kurzen Hose an, mit einer Körpertemperatur von 38 Grad, dann eine gewisse Verweilzeit, heute ist die ein bisschen kurz, kürzer und dann kann ich euch folgendes nämlich zeigen, denn wenn ich in meine Tasche greife und klopfe einmal mit dem Erdnussriegel, hört man, der hört sich noch ziemlich knackig an. Jetzt nehme ich mal den Schokoladenriegel, der hört sich jetzt nicht mehr so knackig an und wenn ich jetzt frage, welcher der beiden Riegel hat die höhere Wärm-Formbeständigkeit, steckt so ein bisschen im Namen, frage ich einfach mal hier vorne, du kannst doch was gewinnen. Ganz richtig und du hast gewonnen, ein Kinderriegel. Den gibt es nur mir dazu, der andere wird glaube ich im Januar auch wieder hart. So was heißt das denn jetzt aber für die Kunststoffe? Ja da habe ich natürlich auch ein kleines Experiment mitgebracht und zwar hier einmal die Thermoskanne, die ich aus meinem Heimatort mitgebracht habe, da ist heißes Wasser drin und ich habe mitgebracht zwei verschiedene Kunststoffe und zum einen einen Biokunststoff und einen herkömmlichen Kunststoff und wenn ich jetzt beide in dieses relativ warme Wasser tauche, dann kann ich euch gleich was tolles zeigen. Ich bin total aufgeregt heute, weil ich habe eine Menge Respekt vor so einem tollen Publikum, dass sich hier bei Sonne in den Ferien sowas hier reinzieht. Nochmal vielen Dank an der Stelle. Okay Leute, einmal der Biokunststoff, der ist jetzt ein bisschen warm geworden durch die Thermoskanne und wir sehen, oh nee, der biegt sich ja. Auch den hast du gewonnen. So und der andere ist halt noch super schön hart. Wenn ich das zusammenfasse, also viele herkömmliche Biokunststoffe haben eine gute Warmformbeständigkeit, die meisten Biokunststoffe eben nicht. Das ist schade. Dann würde man sagen, okay wir finden bestimmt ein paar Anwendungsfelder, aber Cup Noodles, läuft nicht. Viele Lebensmittel werden warm verpackt, auch das haut da nicht hin und wenn wir es dann gefunden haben, das Produkt für unser Biokunststoff, dann müssen wir bedenken, heute auf der A7 in so einem Lkw, heute auch viel zu heiß. Aber kann man überhaupt nichts machen mit der Warmformbeständigkeit und da kommen jetzt wir ins Spiel als Wissenschaftler oder beziehungsweise aus unserem Institut. Ihr erinnert euch an das Bild "Schulbuch" von so einem Molekül. So, jetzt habe ich noch mal ein bisschen wissenschaftlicheres Bild mitgebracht. Das sieht so ein bisschen aus wie Spaghetti und wenn ich ganz ehrlich bin, das sind Spaghetti. Aber das Bild ist ein total gutes Gleichnis für eine Molekülstruktur. Da gibt es nämlich einmal Spaghetti-Struktur, heißt Amorph, und Kristallin. Das ist da, wo wir hin wollen. Da werden eben diese einzelnen Spaghettis nebeneinander gelegt und dadurch können interkristalline Wechselwirkungen stattfinden. Das Ganze wird dann wesentlich warmformbeständiger. So, was haben wir am Institut gemacht? Wir haben unterschiedliche Biokunststoffe gemischt, sogenannte Stereokomplexe erzeugt und konnten damit dann etwas erzeugen, was dann auch mal einen Tag auf der A7 übersteht. Das ist eine super coole Sache. Und meine letzte Folie, Biokunststoffe sind irgendwie so ein bisschen 42. Ich hoffe, ich konnte sie euch ein bisschen näher bringen. Aber wenn wir wirklich was gegen das Plastikproblem tun wollen, dann müssen wir in allererster Linie reduzieren. Die Dinge aus Kunststoff, die wir haben, möglichst lange benutzen und das, was wir nicht mehr gebrauchen können, vernünftig recyceln. Ich habe ein Buch geschrieben, darüber wurde heute schon geredet. Wenn ihr mehr Interesse an Biokunststoffen habt, googelt www.ifwb-hanover.de. Hannover ist in dem Kontext wichtig, nicht nur, weil es eine hübsche Stadt ist, sondern weil, wenn man nur eFWB googelt, landet man beim Institut für Bodybuilding. Ja, die freuen sich über die Klicks, aber haben nichts mit Biokunstoffen am Hut und damit sage ich vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Danke schön. Applaus für Simon. Sehr gut, also ein Träumchen. Also für einen 3D-Drucker brauchen wir, glaube ich, gar nicht so eine starke Ding schon mal sehr gut. Dann nehmen wir es mit. Und an der Stelle würde ich erst mal sagen, Sarah, Hildner, the stage is yours, Sarah, erst mal ein Priapplaus. Und wie ich ja vorhin sagte, es sind verschiedene Eigenschaften und sie ist Soziologin, Physiotherapeutin und Sportwissenschaftlerin, also auch ein breites Spektrum und der ihr Vortrag, aber diesmal war ich etwas länger, bis die Folien dann da sind. Was können Sie da sagen? Soziologin, Physiotherapeutin, Sportwissenschaftlerin, Gendern rettet Leben. Applaus. So, wir machen eine Bildschirmkreditation, einmachen den Medizinsplatz. Super. Hi, genau, ich bin Soziologin, das heißt ich setze mich viel mit Texten auseinander, ich habe keine Hard Sciences, aber ich habe Daten und Fakten mitgebracht. Für alle die, die jetzt schon sagen, oh Gott gendern, Scheiße, will ich gar nicht hören, keep my CCC free of gender, ich zitiere hier, ganz ruhig, wir kümmern uns gleich um euch, ja, für alle anderen, auch wenn ich sage gendern ist ganz wichtig. In der Medizin fangen wir so auf Level 0,5 an. Also die entdecken gerade, dass es Männlein und Weiblein gibt. Das heißt alle nicht binären Trans-Intermenschen sind leider wirklich nicht berücksichtigt und das finde ich ganz schrecklich. Aber kann dann dementsprechend auf meiner Datenlage auch nur von Männlein und Weiblein reden. Darum bitte ich jetzt schon mal um Verzeihung. Also steile These, tief durchatmen. Ich bin auch Physiotherapeutin. Ich würde gern mit euch eine kleine Übung machen, weil es wird so ein paar Sachen geben, die haben mich sehr wütend gemacht und wenn ich wütend werde muss ich erst mal durchatmen. Wir machen also eine kleine Atemübung. Ja, da dürft ihr jetzt mit mal. Also einmal aufrecht hinsetzen bitte. Ja, schön, wunderbar. Ich sehe euch übrigens alles, anders als sonst. Der Saal ist nicht dunkel. Ihr atmet tief ein. Ihr haltet kurz die Luft an und atmet wieder aus. Ihr atmet noch mal ein. Ihr haltet die Luft an. Alle Männer atmen aus. Die Frauen haben jetzt 15 Minuten Zeit zu überlegen, wo der nächste Krankenwagen ist. Bitte alle weiteratmen. Ja, denn warum 15 Minuten? Ich habe mir angeschaut, warum Frauen im Durchschnitt beim Herzinfarkt eine Viertelstunde später lebensrettende Maßnahmen erhalten als Männer. Ja, also Viertelstunde Luft anhalten. Habt ihr ja gerade gemerkt. Ist witzig, wenn man weiteratmen kann. Euer Herzmuskel ist in dem Moment leider ein bisschen abgeschnitten von der Zufuhr und der stirbt dann einfach. Das ist scheiße. Woran liegt das? Ich habe mal gegoogelt für alle, die es nicht sehen. Ich habe Herzinfarkt eingegeben. Die Bilder zeigen vor allen Dingen männliche Körper. Es gibt sogar eine Kategorie Mann und das ist eine Googlesuche aus diesem Jahr. Ich habe mir relativ alte Biobücher angeguckt. Nicht nur Biobücher, sondern kardiologische Bücher. Und da steht dann immer sowas unter anderem "Achtung! Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, erbrechen nicht selten alleinige Alarmzeichen eines Herzinfarktes." So, in einigen Büchern steht das. Super. Ist ja toll. Jetzt habe ich mal geguckt, ob das auch in allen Büchern steht. Ich muss sagen, seht mal für euch selbst. Ich habe ein paar Bilder mitgebracht. Vielleicht fällt euch dabei auch was auf. So ein bisschen wie die Googlesuche. Der Ton geht nicht. Männer sind furchtbar stark. Männer können alles. Männer kriegen den Herzinfarkt. Vielen Dank. Super. Genau. Das wusste Grönemeyer schon 1983. Die Forschung wusste, Frauen sind irgendwie was anderes. So, meine Daten haben 2013 aufgehört. Das war meine Bachelorarbeit. Ich habe jetzt noch mal in der Medizinischen Bibliothek nachgeschaut. Und das sind Bücher von heute. Zwar die einzigen Bücher aus den Kapiteln, also die einzigen Bilder. Und da hat sich zum Beispiel gar nicht so viel dran geändert. Jetzt kommen wir mal so ein bisschen in die Textanalyse. Ich bin ja Soziologin. Da haben wir zum Beispiel Schmuckstücke wie "Besondere Patientengruppen". Diese Subgruppen sind zum Beispiel ältere Patienten, Frauen, Patienten mit Nierenfunktionseinschränkungen, Diabetes, Melitis und Anämie. Also neben Gender Data Gap, neben Gender Pay Gap ist Frausein jetzt auch noch eine chronische Krankheit oder damit äquivalent. Na besten Dank auch. Als würde die Supersteuer auf Hygieneprodukten nicht schon strafe genug sein neben dem eigentlichen Geschehen. Gucken wir mal weiter. Obwohl es eine besondere Subgruppe ist, sind grundsätzlich das gleiche Vorgehen, die bei Männern zu machen. Da gibt es ein paar Probleme. Wer mehr dazu wissen will, in dem Buchkapitel schreibe ich es ausführlicher. Ein Problem bei Medikamenten ist, für Frauen nur ungenügende Daten für eine allgemeine Empfehlung vorhanden. Das ist leider in vielen Fällen immer noch so. Und gerade wenn es um Acetylsalicylsäure geht, die bei Männern vor dem nächsten Herzinfarkt schützt, schützt die Frauen vor dem nächsten Schlaganfall. Ähnliche Symptomlage, aber anderes Organ. Man weiß noch nicht genau, warum das so ist. Steht aber leider auch nicht immer überall mit drauf. So, Hilfe durch die Nächsten. Das wird ein bisschen länger. Ich lese mal vor, weil es wahrscheinlich schlecht zu lesen ist. Nicht immer sind Patienten, ja gut generisches Maskulinum, die Bücher waren bis 2013 erschienen, also stell dich nicht so an Sarah, sei magnetisch, die einen Herzinfarkt erleiden, in der Lage energisch zu handeln. Oft sind sie so von Schmerzen übermannt, Moment mal, will der Autor mir da was sagen, dass sie zu Entscheidungen nicht mehr fähig sind und nur noch in Ruhe gelassen werden wollen. Also, dieses in Ruhe gelassen werden wollen, ist das typische, die typische Darstellung eines männlichen Umgangs mit Schmerz. Was auch immer wir als männlich in unserer Gesellschaft definieren, ist es ein weiterer Schachzug des Autors, uns da klar zu machen, es muss sich ja um einen Mann handeln. Nach der Erfahrung der Ärzte, sind auch nur Männer natürlich, sind Frauen meistens besser in der Lage, die Gefährdung ihres Partners zu erkennen. Also, liebe Lesben, die mit einer Ärztin zusammen seid, tut mir leid, ihr habt ganz schlechte Chancen. Allerdings kommt es auch immer wieder vor, dass Frauen sich von dem Wunsch ihres Partners, ich will keinen Arzt, einschüchtern lassen und danach, beziehungsweise dadurch, die Chance für eine schnelle Rettung versäumt wird. Also, nach Degal, ich höre dir Trabzinn, das hört sich eher nach Erbsünde im Paradies an, als irgendwas anderes, weil nur weil die Frau nicht auf den Mann acht gibt, sich sie dann auch noch darauf, also nee, Moment mal. Genau mit solchen Beispielen habe ich mich befasst, mich macht das furchtbar wütend. Ich habe inzwischen einen Fachbegriff dazu gelernt, das ist ein Feminist Killjoy Move, wenn man so was dann ausspricht und sagt, ich finde das scheiße, dass das so ist. Und ein Beispiel, ich kann echt nicht gut malen, ich habe es trotzdem getan. Da steht, der Patient sollte in Oberkörper-Hochlage gelagert und beengende Kleidungsstücke, Hemd mit engem Kragen, Krawatte entfernt werden. Ja super, ich habe dann, als diese Bachelorarbeit prämiert wurde, gesagt, ich habe den Horizont der Wissenschaft um Beharisbreite erweitert. Es gibt noch mehr tolle Sachen, die in Biologiebüchern fehlen, jetzt brauche ich mal meinen Assistenten hier. Genau, vielen Dank, denn es gibt Menschen, die nähen und zum Beispiel eine Clitoris ist anatomisch in meisten Medizinbüchern auch noch nicht korrekt dargestellt. Jetzt habt ihr alle eine gesehen, ich gratuliere. Die Bücher, die ich analysiert habe, waren auf Grundlage der Daten, die es schon gab. Es waren Lehrbücher von 2008 bis 2012. Ich habe ein kleines Update gemacht, es ist noch nicht viel besser geworden, was ich aber viel erschreckender fand, als ich in diesen Katakomben in den Universitätsbibliotheken war, habe ich ein Buch gefunden, die "Coronare Herzkrankheit der Frau". Und kennt ihr das, wenn so ein Buch so ganz neu ist, man das aufmacht und die Seiten noch leicht aneinander kleben und der Buchrücken so knackt? Ja, das Buch war von 2002, also noch mal vier Jahre älter als die Datenlage, die ich angesetzt habe, was in den Büchern drin sein sollte. Jetzt haben wir nur über Sexismus geredet, da geht es um Androzentrismus, also der Mann als Maßstab, Geschlechtsinsensibilität, spielt Geschlecht überhaupt eine Rolle und den doppelten Bewertungsmaßstab. Das sind alles Faktoren, die ich jetzt nicht im Detail erkläre, aber die unter anderem dazu beitragen, dass Frauen später lebensrettende Maßnahmen bekommen. Und die sind auch alle in diesen Büchern verankert. Und wenn wir damit jetzt erst mal weitermachen, kommen wir zum Rassismus. Es gibt Krankheitsbilder wie den Morbus Mediterranean und Mediterraneus oder den Morbus Balkan. Das sind unfassbar rassistische Wissenskonstrukte, die in der Medizin zum Teil heute nicht mehr so gelehrt werden, aber gelehrt wurden. Dann kommen wir auch zu Klassismus. Und das ist auch eine Kategorie, die so mitschwingt in unserem Alltag, der wir uns oft gar nicht bewusst sind. Also, dass wir uns erhabener fühlen als jemand anderes, auf jemanden herabschauen, weil er weniger gebildet ist oder die Sprache nicht fließend spricht. Und diese Kategorien zu analysieren, in dem Wissen, was vorherrscht, ist ganz schön schmerzhaft. Aber Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt. In diesem Sinne, ich möchte Bücher, in denen Frauen nicht nur erwähnt werden, sondern man auch weiß, wo man Informationen dazu findet. In diesem Beispiel aus den Büchern fehlt die Seitenzahl, wo Frauen überhaupt erwähnt werden. Ich bedanke mich ganz herzlich. Vielen Dank. Applaus für Sarah. Das war kein Feminist-Kill-Joy-Move, sondern für mich war es mal wieder augenöffnend. Ich mag ja einfach Geschichten, wo ich auch wieder einfach andere Perspektiven danke. Dickes Danke, ernst gemeint. Darum an der Stelle Sarah. Wow, 2011. Und dann kommen wir jetzt zu Franka Parianen. Sie ist Hirnforscherin. Sie weiß alles über das, was in uns vorgeht, was das Hirnchemie ist. Und das Tolle ist, hier steht "Hirn". Wir brauchen Hirn. Und jetzt sagen wir doch einfach mal sofort. Also, habt ihr alle Hirn mit dabei? Franka, bist du sozusagen bereit, die Hirne zu infizieren? Okay, ich mache das jetzt so, weil euer Hirn ist jetzt geöffnet für die Botschaft. Ich schicke jetzt einfach schon mal so ein Exploit vorbei. Dann irgendeine Hintertür und dann kommt die Botschaft, die kommt von hinten. Sie kommt in euer Gehirn. Euer Gehirn, es öffnet sich. Ihr freut euch. Die Vorfreude kommt, weil Franka steht da und jetzt ist sie live geschaltet. Wassermarsch. Ich bin Neurowissenschaftlerin, also auch bekannt als die Wissenschaft, die ihr wahrscheinlich nicht mitnehmen wollt auf eure Marsmission, weil sie da wirklich nicht viel hilft. Aber ansonsten ist es eigentlich ganz cool, wenn man das sagen kann. Neurowissenschaften, das klingt nach Forschung, das klingt nach Medizin, man kann den Doktortitel machen. Zusammengefasst, meine Eltern haben keine Ahnung, was ich mache, aber sie sind sehr stolz auf mich. Gut, wenn ich dann so ein bisschen aushole und sage, ich bin soziale Neurowissenschaftlerin und beschäftige mich mit so Sachen wie Verständnis und Mitgefühl, ändert sich dieses Bild manchmal so ein bisschen. Also, warum erforscht man so was? Naja, wir sind Neurowissenschaftlerinnen, wir wollen den Menschen verstehen, wir wollen das Gehirn verstehen. Und was ist der Mensch, wenn nicht ein wahnsinnig soziales Wesen? Okay, erste Frage, die sich da auftut, ist, ist er das? Immerhin haben wir eine ganze Menge soziale Probleme, an denen wir immer wieder auf die gleiche Art und Weise scheitern. Der Zustand des Planeten lässt sich immer schlechter ignorieren, unsere Zukunftsaussichten sehen auch ziemlich miserabel aus und genau genommen wünscht sich erstmals der Mehrheit der jungen Leute in die Vergangenheit zurück. Mit anderen Worten, wir sind fertig. Insofern ist es kein Wunder, dass wir uns in regelmäßigen Abständen fragen, ob der Mensch wirklich im Grunde gut ist oder das Menschen Wolf oder ob das Leben nicht einfacher wäre, wenn wir das mit dem Sozialsein gar nicht erst versuchen. Also, was sagt die Wissenschaft? Naja, die sagt erstmals, es ist kompliziert. Gut, das sagt die zwar immer, aber in diesem Fall stimmt es, weil wir sind eine ganze Menge Menschen und wir können uns nicht mal darauf einigen, welche Farbe dieses Kleid hat. Die meisten hier wissen es wahrscheinlich, aber ich frage trotzdem nochmal, wer sieht es in weiß-gold? Wer sieht es in schwarz-blau? Wer ist überrascht, dass ich gefragt habe? Immer noch so viele, sehr schön. Für einige habe ich jetzt eine sehr schlechte Nachricht. Das Kleid ist definitiv schwarz-blau, das ist das gleiche Kleid auf einem anderen Foto. Ich gehöre auch zu den Menschen, die es in weiß-gold sehen und ich kann mein Gehirn nicht vom Gegenteil überzeugen. Der Mechanismus, der dahinter steckt, ist, dass unser Gehirn bei Sachen, die im Gegenlicht erscheinen, Blautöne rausrechnet. Das ist ungeheuer praktisch, wenn wir zur blauen Stunde betrunken nach Hause wanken, weil wir dann nicht davon ausgehen, jemand hat die Stadt blau angemalt, wir wissen, ah, das sieht nur so aus wegen dem Hintergrund. Aber der Schwellwert, wo das passiert, ist bei jedem Menschen ein bisschen unterschiedlich. Es gibt also eigentlich eine gute wissenschaftliche Erklärung, der wir folgen könnten oder auch einfach komplett ausrasten. Jetzt wissen wir, dass Justin Bevers in blau-schwarz sieht, Kim und Kanye sind sich uneinig und jetzt getrennt und Taylor Swift ist confused and scared in Großbuchstaben. Wir sehen also alle die Welt sehr unterschiedlich und sind gleichzeitig nicht gut darauf zu sprechen, wenn das passiert. Und trotzdem müssen wir irgendwie alle miteinander klarkommen. Wie geht das? Um das zu verstehen, versuchen wir in der Wissenschaft, solches Kuddelmuddel so ein bisschen runterzubrechen auf einfache Fragen, wie zum Beispiel "Möchtest du was abgeben?" Von den Spielen haben vielleicht einige schon mal was gehört, das nennt sich Diktatorspiel. Da kriegt eine Person zehn Euro in die Hand gedrückt und darf jetzt entscheiden, ob sie was davon an eine unbekannte Person überweisen sollte. Macht eigentlich überhaupt keinen Sinn, kennt die Person nicht, wird sie nie wiedersehen, bringt uns überhaupt nichts. Und doch? Durchschnittlich überweisen Menschen drei Euro. Fast niemand gibt nichts. Und das ist viel mehr als uns der Homo economicus vorhergesagt hätte. Und wenn wir dabei ins Gehirn gucken, sind die Menschen sogar noch glücklich dabei. Und das ist ziemlich cool, weil alles was das Belohnungszentrum aktiviert, das machen wir ganz mühelos einfach immer wieder. Schokoriegel prokrastinieren wir nie. Aber das klingt doch dann eigentlich schon wieder alles ziemlich gut. Wenn das so schön ist und wir teilen doch alle voll freiwillig und so, dann brauchen wir ja sowas wie Steuern gar nicht. Dann können wir uns ja einfach auf die sozialen Fähigkeiten des Menschen verlassen. Ja, stellt sich raus, wenn wir so ein bisschen an dem Paradigma rütteln und ein bisschen was verändern, ist dieses Diktatorspiel sehr anfällig für die leichtesten Ausreden, für Gruppendenken und so. Und das ist das Problem. Großzügigkeit wird überschätzt, spätestens beim dritten Mal Fragen. Die funktioniert richtig gut bei so Sachen wie Familien, bei Hilfsgütern, bei klar verständlichen Katastrophen. Aber so unseren Alltag können wir darauf nicht aufbauen. Also was dann? Back to the roots. Wenn Wissenschaft nicht weiter weiß, dann guckt die sich immer gerne kleine Kinder an. In der Hoffnung, dass die unseren Vorfahren so ein bisschen ähnlicher sind als der handelsübliche Steuerberater. Also wie ist das mit Kindern so im Alter von zwei bis drei Jahren? Mögen die was von ihrem Keks abgeben? Na ja, geht so. Das heißt aber nicht, dass ihnen die anderen kleinen Kinder egal sind. Tatsächlich bevorzugen sie die Welt, in der einfach jeder einen Keks hat. Ha! Sozial sein, ohne auf irgendwas zu verzichten. Das ist natürlich die beste aller Welten. Aber die Kinder sind von Anfang an auch dazu bereit, dafür Zusammenarbeit zu riskieren. Wie krass das ist, versteht man erst, wenn man Schimpansen auch von einer Aufgabe setzt, wo sie an einem Strang ziehen müssten, um diesen Obstkorb zu kriegen. Schimpansen sind überhaupt nicht doof. Rein kognitiv verstehen die sofort, was sie tun müssen. Aber rein praktisch ist danach der ranghöhere alles auf und der andere sitzt beleidigt in der Ecke. Das Ganze funktioniert exakt einmal. Kleine Kinder verstehen, dass von einer Zusammenarbeit nach und nach jeder profitieren muss. Und das erlaubt ihnen diese Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten über lange Zeit. Das ist toll, denn Zusammenarbeit schafft mehr Wert. Besonders für eine Spezies, die allein evolutionär ehrlich gesagt nicht viel zu bieten hat. Zusammenjagen wohl Mammuts, wo wir alleine nur Karotten hätten und bauen eine ganze Zivilisation, obwohl die wenigsten von uns verstehen, wie Elektrizität funktioniert. Es ist also eigentlich nicht überraschend, dass wir zuerst sozial sind, bevor wir großzügig werden. Aber auch das klingt ja eigentlich schon wieder wie eine richtig gute Nachricht. Wir verstehen also, wie Zusammenarbeit funktioniert von klein auf. Wenn das alles so schön ist, wie kommt dann das Böse in die Welt? Liebe den Applaus von den jungen Mädchen. Warum sind diese sozialen Menschen nie in meiner Arbeitsgruppe oder in meiner Nachbarschaft? Naja, wir wissen ja jetzt schon viel von dem, was Zusammenarbeit braucht. Es sollte daraus mehr Wert entstehen. Das liegt uns einfach immer besser als alles, wo es einen Interessenkonflikt gibt, wo wir um einen Preis konkurrieren müssen. Dazu brauchen wir ausgeglichene Verhältnisse. Wir sind ja sozial, weil wir Angst haben, dass die anderen sonst nicht mehr mit uns zusammenarbeiten. Wenn wir dagegen alle Zügel in der Hand haben, sind wir sofort gleich weitaus weniger großzügig. Und das sorgt dann wieder für Schwierigkeiten auf der anderen Seite. Sowas wird immer gerne Neidkultur genannt, aber eigentlich ist jede soziale Spezies sehr sensibel dafür, was die anderen auf dem Teller haben. Und zuletzt braucht Zusammenarbeit auch Vertrauen. Wir denken immer, das ist was ganz romantisches, was man nur so für Ehe oder sowas aufbewahrt. Aber eigentlich ist Vertrauen ein Grundpfeiler von allen Beziehungen und vor allen Dingen von der menschlichen Zivilisation. Denn jede Art von Zusammenarbeit braucht am Anfang immer einen, der was riskiert, der den Sprung ins kalte Wasser wagt, auf die Gefahr hin, dass man dabei auch mal hängen gelassen werden könnte. In den meisten Fällen kommen Menschen uns ja entgegen, wie wir gelernt haben. Das heißt, eigentlich haben wir Menschen gute soziale Fähigkeiten und wir könnten eine Gesellschaft bauen, wo wir aufeinander achten. Das Problem ist, dass wir uns oft selbst im Weg stehen und dabei am Individualismus aufhängen. Das gilt auch für unsere globalen Probleme und alle Versuche sie zu lösen. Schließlich ist auch das letztendlich eine Kooperationsaufgabe. Das heißt, sie scheitert wieder ein bisschen an den gleichen Sachen. Die ausgeglichenen Verhältnisse sind schwierig, wenn die einen Leute mit regionalen Biotomaten alles geben und reiche Leute einfach machen, was sie immer so machen. Auch den Mehrwert vergessen wir oft, den es bringt, die Umwelt zu schützen. Da müssen erst Expert*innen kommen und uns vorrechnen, wie viel die Bienen wert sind oder der Amazonas, wie viel Geld wir sparen, wenn wir das Pariser Klimaabkommen einhalten oder wie viel die Energiewende bringen würde, selbst wenn der Klimawandel nicht real ist. Dass all diese Sachen in unseren ökonomischen Modellen überhaupt nicht vorkommen, kann ziemlich oft auch zu komischen Rechnungen führen. Wenn man zum Beispiel Aktionärinnen fragt, wie sich der Globus demnächst erwärmen wird und die große Mehrheit antwortet auf zwei bis drei Grad, dann fragt man sich schon, ob die wissen, was das heißt. Und natürlich ist das Ganze auch wieder eine Vertrauensfrage, wobei unsere Tendenz immer dahingeht zu sagen, wir tun bestimmt schon ganz viel und die anderen tun bestimmt nur so. Diese Art von Selbstüberschätzung ist allerdings auch einfach nur menschlich. Wir sehen die auch bei so Sachen wie "Wo kommen die 41 Prozent der CDU her bei 68 Prozent Wahlbeteiligung?" Oder "Warum gibt es nuller Geburtstagskerzen? Niemand wird null Jahre alt, ihr Trottel." Oder wenn wir selbst so was sagen wie "Kroatien ist dieses Jahr der absolute Geheimtipp", weil wir das irgendwo gelesen haben und denken alle anderen Menschen haben das irgendwie nicht mitgekriegt. Die machen völlig willkürlich Urlaub in Bottrop oder so. Genauso glaubt eine Mehrheit, dass nur eine Minderheit an den Klimawandel glaubt, obwohl selbst in den USA 66 bis 80 Prozent sind. Oder wir sagen solche Sachen wie "Deutschland kann das Klima nicht alleine retten", obwohl unser Anteil am Ausbau der Erneuerbaren 2021 bei weltweit 0,5 Prozent lag. Das heißt der Klimawandel ist gar nicht so eine Sache, wo niemand seine Arbeit macht. Aber wir wissen ja schon, wir sind ein bisschen anfällig für Denkfehler. Da ist zum Beispiel die Ego-Centricity-Bias, mit der wir immer ein bisschen zu stark von uns auf andere schließen und dann denken unsere Perspektive auf eine Situation wäre universell. Das ist blöde, weil das größte Mitgefühl bringt uns nichts, wenn wir die Bedürfnisse des anderen nicht verstehen. Für die in den hinteren Reihen "Sie hält einen Fisch in den Armen". Beim Klimawandel kennen wir das Ganze als "Es kann gar nicht wärmer werden, bei mir hat es geschneit". Andere Probleme die Status-Quo-Bias. Wir diskutieren jede Veränderung, aber nicht den merkwürdigen Zustand, in dem wir stecken. Oder die Sun-Cost-Fallacy. Wir hängen an Ideen fest, einfach weil wir so viel Zeit und Geld investiert haben, ganz egal ob sie eine gute Idee sind oder nicht. Oder die Anchorship-Bias, mit der wir Informationen lieber mögen, die uns einfach weitermachen lassen wie bisher, anstatt solche die uns aus der Bahn werfen. Dann erzählen wir zum Beispiel, dass die erneuerbaren irgendwie anstrengend wären oder zu teuer oder sonst wie, weil wir das irgendwo gelesen haben, dass sie problematisch sind oder sonst irgendwas mit sich bringen. Dabei sind wir schon so viel weiter, wie uns Daniel erzählt hat. Das wär's von mir. Schönen Abend noch. Wow! Dicken Applaus für Franka. Jetzt kommt ihr aber bitte direkt mal alle bitte auf die Bühne. Also das war ja unglaublich. Das ist immer schlimm, wenn man sich da plötzlich auch noch drin wieder entdeckt und so. Aber jetzt kommen wir ja zum Finale. Am besten stellt ihr euch sozusagen in der Reihenfolge und zack, zack, zack, zu Seite. Und wir machen das jetzt einfach wie folgt. Ihr kennt das gleich, das Volumenmeter, das seid ihr. Ich würde jetzt gleich einfach mal folgendes sagen. Nummer eins, nach vorne. Was ist der? Ihr gebt Applaus. Ja, nein, vielleicht viel. Ja. Wow. Da habt ihr das aber wirklich spannend gemacht. Ich dachte, ja komm, dann Nummer zwei. Einmal das Applausometer für ihn. Ja, da würde ich sagen Nummer drei. Sarah. Die Sarah. Ja, inklusive Pfeifen. Ja und dann die Franka. Also normalerweise hätte ich jetzt erstmal die kooperativ entscheiden lassen, wer gewonnen hatte. Ich würde jetzt erstmal sagen, Sarah, ich habe dich rausgehört. Seht ihr das auch so? Wir müssen es ja kooperatieren. Franka. Franka. Ja, ich fand, ich fand alle toll. Darum ist es nur die Frage. Wollt ihr euch keine These machen? Weil wir haben diese Wissenschaft. Im Endeffekt steht ihr alle vier auch als Synonym für die Wissenschaft. Darum wollt ihr euch den teilen. Nehmt ihr sozusagen für das Buchprojekt. Ihr könnt einen Grimme-Preis gewinnen für euer Buch oder ein Wanderpokal. Also mit anderen Worten, wir haben dann glatt am Ende sogar noch die These für Kooperation und Connection. Macht sozusagen Zusammenhalt, gemeinsame Projekte. Viel Erfolg. Ich hoffe, ihr hattet einen wunderschönen Unterhaltsam-Abend, viele Erkenntnisse und ich würde noch mal sagen, kommt jetzt einmal nach hier vorne und dann wird mal richtig, richtig, richtig dicker Applaus. Und jetzt nur eine Sache. Dieses Buch, von dem ihr da gesprochen habt, ihr habt mir eins geschenkt. Das ist jetzt vielleicht nichts. Könnt ihr da auch noch ein Autogramm haben? Habt ihr noch irgendwie dahinter für die anderen auch welche da? Also ich würde jetzt mal sagen, jetzt haben wir gute Connections zu den Autoren nach ganz oben in die Chefetage. Ihr kommt gleich vielleicht einfach zur Rakete. Dann macht ihr sozusagen noch ein bisschen Sprechen, Austausch und was ihr so wollt. Und ansonsten würde ich sagen, nehmt ihr auch hier den ganzen Pokal mit nach Hause. Und an der Stelle müssen wir mal sagen, ihr war natürlich das beste Publikum, was es heute überhaupt auf dem Dings gab. Aber natürlich herzlichen Dank auch an alle Engel, die zu dieser ganzen Showbalk waren. Wir haben die Kamerakinder, nenne ich jetzt mal wie früher. Es gibt Übersetzerinnen, es gibt Menschen am Ton, es gibt einen Vogue. Eigentlich gibt es alles. Also eigentlich ist hier alles selbst organisiert und die Utopie, von der du erzählt hast, diese Utopie leben wir doch hier. Darum, wir sind der Beweis, dass das funktionieren kann. Darum, dickes Danke, dass ihr da wart. Und dann sagen wir, wir sehen uns an der Rakete. Wir fliegen an der Rakete. Wir haben genug Wissenschaftlerinnen dabei. Also ab jetzt hier aber ab von der Bühne. Ich freue mich total. [MUSIK SPIELT] SWISS TXT / Access Services Laura Werlen - 2021