[Musik] Ja, sehr warm. Und ich habe zu Gast C3 Lingo. "Frag die Teams" - die Edition, wo wir die Teams fragen, wie sie denn so zustande gekommen sind, wie lange es sie schon auf dem Chaos Events gibt, was sie so tun, wer was tut. Und ich bin begleitet hier auf der Couch von Sebalis und Kathi. Hallo. Sebalis, sag doch mal, fang doch mal an. Was ist C3 Lingo, wie ist das entstanden, wer bist du? All die Fragen. Okay, ja, C3 Lingo ist das Team, das bei Chaos Events live dollmatcht. Zwischen Deutsch und Englisch vor allem, das war auch so der Ausgangspunkt, aber inzwischen auch in den größeren Events, auch noch in andere Sprachen. Sehr schön. Kathi? Ja. Du bist auch wichtig, du sitzt auch hier auf der Couch. Wichtig ist immer so ein schweres Wort, aber ich sage mal so, wir machen das Ganze seit über zehn Jahren. Also 2010 war, glaube ich, so der offiziell erste Einsatz. Es ist schon sehr viel Zeit vergangen und wir sind von kleiner Videoregie im BCC zu richtigen Dollmatcher-Kabinen und mittlerweile zwei Sprachstracks, das ist schon wirklich wild geworden. Ja, wirklich sehr groß. Wir haben natürlich ein Kernteam, zu dem wir beide gehören, und wir haben wirklich eine sehr große Anzahl von Freiwilligen, die engeln in dieser Weise und sich ausprobieren. Und das ist schon eine sehr spannende Sache und auch viel auf militärischer Art. Großartig. Dann versuchen wir das mal zu sortieren. Wir haben schon gehört, ungefähr seit 2010 hat sich das formiert. Wie viele Leute waren das am Anfang? Drei, glaube ich. Also du, Julian und irgendwann kam ich dann noch dazu. Also mein Problem ist, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, wenn ich das erste Mal hier bin. Ungefähr. Also für Outit bin ich bei Digitalcourage, ich habe einige Kongresse besucht und irgendwann habe ich gemerkt, dass meine Leidenschaft zu Dolmetschen auch beim Kongress einen Sinn hat. Und dann bin ich im BCC mal nach hinten gegangen, habe gesagt, "Hey, ich kann das, wollte nicht so etwas machen." Und die sagten, "Ja, das machen wir gerade oder haben gerade angefangen." Ich weiß halt nicht mehr, ob es vielleicht sogar das erste Jahr war. Und damals war also die Idee, dass Englisch die Kongresssprache ist. Das war ja schon sehr lange die Idee, schon seit sehr vielen Jahren vorher. Und so das Bewusstsein wuchs, dass bestimmte Veranstaltungen halt auf Deutsch laufen, aus Gründen. Und dass es nett wäre, die auch noch dann dem internationalen Publikum zu bringen. Und angefangen hat man mit Hacker Jeopardy. Also gar nicht so unser Schwerpunkt, aber wir saßen dann halt in einer Kabine hinter diesem großen Raum im BCC am Alexanderplatz in Berlin. Und haben dann versucht irgendwie, die Atmosphäre dieser Show, die ja komplett auf Deutsch läuft, aber auch unabhängig von der Sprache und die eigenen Herausforderungen hat, das irgendwie zu bringen. Das war also mehr so ein bisschen so Party. Und ein, zwei Jahre später war irgendwie klar, wir wollen mehr. Wir wollen, dass das Ganze noch mehr Sinn ergibt. Und es gibt halt auch Talks, die auf Deutsch gehalten werden. Und es wäre eigentlich sinnvoll, diese inhaltlichen Talks dann eben auch auf dieselbe Weise dem internationalen Publikum zu bringen. Und ziemlich bald hatten wir auch das Gefühl, dass es eine gute Idee wäre, vielleicht einigen Speakerinnen oder Speaker zu sagen, wenn ihr euch sehr abnügt mit dem Englisch, wenn es euch so zu sagen genimmt mit eurer Ausdrucksfähigkeit, dann könnt ihr doch mal überlegen, ob ihr das nicht vielleicht vielen Leuten überlässt, die halt sehr gerne und relativ gut so etwas auch dann übersetzen können. Und dann hat sich das immer weiter ausgeweitet. Irgendwann hatten wir dann die Stufe erreicht, dass wir alle deutschen Talks nach Englisch übersetzt haben. Und dann ging es natürlich gleich weiter. Dann machen wir die andere Richtung auch noch. Irgendwann hatten wir also volle Abdeckung von Deutsch oder Englisch in die jeweils andere Sprache. Und da wir halt immer auch geworben haben für unsere Aktivitäten, wurden dann auch Leute darauf aufmerksam, die andere Sprachen können. Und dann kam die Idee auf, machen wir noch einen zweiten Kanal, in dem übersetzen wir in all das, was gerade an interessierten Dolmetscher*innen da ist und was vielleicht noch zu einem Talk passt. Also wir haben auch schon Talks über China nach Mandarin übersetzt, zum Beispiel. Wir haben auch ein bisschen Party gemacht mit verschiedenen Sprachen. Genau. Das Wichtigste dabei ist auch, wie in vielen anderen Bereichen, wir wollen Spaß haben, wir machen das alles ehrenamtlich, weil halt jemand da ist, der es tun kann. Ja, das muss ich ein bisschen einschlagen, weil natürlich um solchen Spaß machen. Aber auf der anderen Seite hat man natürlich so diesen Modus, wir wollen auch ein Stück weit Barrierefreiheit bieten. Also ich meine, klar, wir haben mittlerweile tausende von Leuten, die da irgendwie zum Kongress kommen und die zum Camp kommen und die halt sagen, wir würden total gerne diese Vorträge hören, aber wir können es nicht, weil wir die Sprache nicht verstehen. Und das ist ja irgendwie auch so ein Ding. Also ohne uns wird die Veranstaltung locker laufen, gar kein Problem. Aber mit uns ist sie irgendwie ein bisschen besser. Genau. Das heißt, wir haben Barrierefreiheit, wir haben mehr Reichweite durch mehr Sprachen. Das heißt, mehr Leute können tatsächlich folgen und verstehen. Dann parallel läuft ja dann irgendwas noch, das mit den Subtitles, aber es ist natürlich was komplett anderes, ob man jetzt einfach nur den Text unten drunterlesen kann oder ob man tatsächlich mithören kann, was gesprochen wird. Es erreichen viele Anfragen nach den Subtitles, da gibt es ein Missverständnis, das ist ein ganz anderes Team. Genau, also wichtig, C3 Lingo macht die Sprache und C3 Subtitles macht, wer hätte es gedacht, die Subtitles. Überraschung. Überraschung. Cathy, wann bist du dazu gekommen? Und wie hast du dich in dieses Chaos eingefädelt? Das war tatsächlich so mein erster Kongress 2011, das war damals noch im BCC. Da kam jemand, der das mit organisiert hat, oder der diese Übersetzer mit organisiert hat, kam so auf mich zu, sag mal, du kannst Englisch, oder? Ich so, komm mal mit. Macht man natürlich dann auch irgendwie, und das ist halt genau das, was letztlich immer passiert, wenn man sagt, wir brauchen neue Übersetzer. Wir haben ja prinzipiell keine Menschen, die das professionell machen, also die das beruflich machen, sondern wir haben Leute, die irgendwo Expertise in ihrem Gebiet haben, die total gut im Biochemie sind und die halt einfach das Vokabel auffällig drauf haben, und die machen das dann so. Das war bei mir halt so, ich hab halt ursprünglich mal Englisch studiert, und ich bin jetzt auch gar nicht so hart in der IT verwurzelt wie viele andere vielleicht, und deshalb hatte ich so den Hintergrund, und ich hab halt immer Spaß gehabt an den Themen, die passiert sind, und in dem Jahr war, glaube ich, so ganz viel auch Social Media und so Sachen, das habe ich halt damals auch beruflich gemacht, dann hat das auch Sinn ergeben. Und das Schöne ist halt so, mit dem Wechsel der Location damals, also vom BCC ins CCH, hatten wir deutlich mehr Möglichkeiten, weil die im CCH halt so ganz altmodisch diese TV-Kabinen an der Seite eingelassen hatten, die gibt es auch nach wie vor, also ich war irgendwie letztes Jahr mal im CCH und hab mir das angeguckt, weil die den Saal ja nicht kaputt machen durften, gibt es diese Kabinen auch noch, und das hat für uns viel gemacht, weil wir eben viel mehr Möglichkeiten hatten, also wir hatten halt immer so parallel zwei Kabinen, die genutzt werden konnten, um das zu machen. Und ja, es ist immer wieder verrückt, und mittlerweile, wenn ich so denke, wir haben, ich glaube, beim letzten Camp hatten, nee, beim letzten Kongress hatten wir, glaube ich, 120, 130 Leute bei uns im System. Ich sage immer 100, aber die größte Ordnung stimmt. Irgendwas in dem Dreh, und wenn ich halt so überlege, wir haben halt irgendwie mit drei Leuten in so einer kleinen verhauenen Kabine im BCC angefangen, und sitzen da jetzt mit, wer weiß wie vielen Sprachen, finde ich das schon ziemlich beeindruckend. In der Tat. Dann lass uns doch mal versuchen zu strukturieren, was die einzelnen Teilbereiche hergeben, so wie viele oder welche Sprachen fallen euch ein, Deutsch, Englisch hatten wir jetzt schon, was gibt es alles, was ist Standardprogramm, was kommt optional dazu, was fällt euch ein? Okay, wir sagen abwechslend eine Sprache. Mandarin. Französisch. Russisch. Spanisch. Französisch hatten wir gerade, Schwäbisch hatten wir mal gemacht. Schweizerdeutsch. Das habe ich sehr gefeiert, dass es live übersetzte Streams auf Zwiecherdeutsch. Das, was er sagt. Gott, ich glaube, Polnisch haben wir mal irgendwann gemacht. Also es hängt da ja auch ein bisschen damit mit den Vorträgen, also ich breche jetzt gerade das System gerade so ein bisschen auf, aber wir machen ja auch so Sachen, was immer ein bisschen spezieller ist. Also wir haben vor ein paar Jahren mal die NSU-Monologe zum Beispiel gedolmetscht. Das war halt kein klassisches Dolmetschen in dem Sinne, weil wir mitspielen mussten. Also wir mussten ja quasi das spielen, was die Menschen auf der Bühne machen, weil sonst funktioniert das mit den Emotionen nicht, das macht wahrscheinlich ein normaler Dolmetscher überhaupt nicht. Wir haben auch schon mal Sprachkommentarierungen gemacht, weil es gab irgendwie einen Vortrag über Barrierefreiheit. Da haben wir halt kommentiert, was im Saal passiert, damit Leute, die nicht sehen können, wissen, was gerade passiert ist. Genau, das war ein Vortrag von jemandem, der selbst nicht sehen konnte. Ich weiß nicht, ob der das richtige Pronomen ist, tut mir gerade leid, dass ich das nicht mehr genau im Kopf habe. Und das war ein wahnsinniges Experiment für uns, weil also die Person, die das gemacht hat, hat uns so ganz eingeführt, das nennt sich dann Audio Description auf Englisch und wir haben dann diesen zweiten Kanal genommen. Und ich saß in dieser Kabine dann drin, das fand ich so spannend, dass ich mich dafür gemeldet habe. Und wir haben versucht eben die Bühne, die Vorgänge zu beschreiben. Und eine weitere Sprache ist mir noch eingefallen, Arabisch hatten wir mal. Und ich glaube auch Portugiesisch, Brasilianisches, Portugiesisch zum Beispiel. Wir haben jetzt zum Beispiel, das ist glaube ich sehr wichtig zu sagen, in Lateinamerika gibt es ein großes Interesse am Kongress. Und die können also wirklich sehr profitieren, wenn wir eben Leute haben, die nach Spanisch oder Portugiesisch übersetzen. Das ist immer wieder schön, solche Erlebnisse zu haben, welche Ecken in der Welt es noch gibt. Und dass es eben doch nicht nur Deutsch und Englisch gibt, obwohl es mir leid tut, dass wir unter uns intern immer noch diese starke Dummendanz haben. Wir nennen das Team, das alle anderen Sprachen macht, Team 2. Und dort wird halt besetzt nach Kapazität, nach Interesse, nach Relevanz zum Talk. Aber es ist dann doch sehr gemischt und das kann das Wok einfach auch nicht bringen. Und jetzt und die mahnt, wer weiß wie viel es stimmt, bereitzustellen, ist es verständlich. Aber es ist schade und umso wichtiger, das eben im Kopf zu behalten. Wohin wir noch gelangen mit diesen weiteren Sprachen? Ja, so oft geht es ja auch drum. Also nehmen wir mal an, wir haben irgendwie einen Vortrag, der über Zensur in China geht. Man möchte das auf Mandarin haben, weil einfach so die, wenn sie aus ihrer Great Firewall rauskommen, damit sie auch eine Möglichkeit haben zu erfahren, was Leute im Ausland quasi über sie erzählen und was da gerade so Phase ist. Ja, natürlich. Also mir fiel gerade noch eins zu dieser Raumbeschreibung, das fand ich sehr spannend. Kann ich mir das vorstellen, so ein bisschen, es gibt ja diese Barrierefreiheitsoption, wenn man Bild im Internet findet, die Image Description. Von wegen, was sehe ich auf dem Bild für Menschen, die eben sehbehindert sind. So quasi, aber mit bewegt Bild. Ich würde es eher so ein bisschen beschreiben, es gibt immer mal wieder im öffentlichen rechtlichen Fernsehen Hörfilme. Also wo dann Person X, Y geht da und dahin, nimmt sich ein Buch und liest es zum Beispiel. Es gibt es im Fernsehen tatsächlich als Hörbeschreibung. So was in der Richtung haben wir gemacht. Ja, aber es ist schon irgendwie auch das Gegenstück zu dem Altext von einem Bild im Web. Ja. Aber es gibt dieses Gegenstück auch schon länger für Video. Es ist halt einfach dynamischer, weil natürlich jetzt nicht statisch ein Bild da angezeigt wird, sondern es passieren ja Dinge. Man muss im Kopf irgendwo ein Bild erzeugen, so was passiert da gerade. Welche Personen bewegen sich wohin, was tun sie? Genau, das heißt, es ist nicht einfach bloß Sprache 1 nach Sprache 2. Ich meine, mir fällt halt sofort ein, kennt man von "Wetten das?" oder irgendwie großen Schaus, man kennt es. Der Moderator oder die Gastperson redet in ihrer Muttersprache und man hört dann leicht verzögert die live interpretierte, meistens eben bei uns im Fernsehen, Deutschisch Übersetzung. Und dann ist es irgendwie zwischendurch stocken und so was. Aber es ist halt erstmal so ein grader Ton durch. Und jetzt haben wir gehört, es gibt teilweise eben, wenn man Theaterstück hat, muss man da improvisieren. Wenn man eine Beschreibung abliefern muss, muss man da improvisieren. Es gibt noch ein anderes Beispiel, das wir halt auch viel machen. Viele von euch kennen wahrscheinlich auch die "Fno-News-Show". Oh ja, sehr beliebtes Format. Es ist ja schon sehr deutsch geprägt, dieses Projekt oder dieses Ding, was da passiert. Das Problem ist, dass viele internationale Gäste einfach nicht wissen, wer diese Menschen sind, über die sich da gerade lustig gemacht wird. Das ist immer so ein Ding, da muss man dann diesen Transfer liefern, den Leuten zu erklären, ja, wer ist denn jetzt Peter Altmaier? Also jemand aus Amerika weiß wahrscheinlich noch nicht mehr, wer der Typ ist. Aber man will halt vielleicht trotzdem wissen, warum das jetzt gerade so lustig ist. Das heißt zusätzlich zu der Herausforderung, dass ich den Gesprächsfaden im Kopf behalten muss, in eine andere Sprache übersetzen, dann den Faden nicht verlieren, muss ich dann auch noch Zeit finden, um einen Einwurf zu machen, ach, übrigens, das ist der und der Politiker oder der und der Security Expert oder der und der Celebrity. Genau das. Ja, also das ist wirklich, es ist halt nicht nur eine Übersetzung in das Englisch, was wir gut gelernt haben. Ich zum Beispiel, mein Englisch ist sehr britisch und das war immer meine Ausrichtung, ich weiß sehr viel aus dem Land. Aber ich darf nicht, obwohl ich immer die Tendenz habe, natürlich möglichst nahe einem muttersprachlichen britischen Englisch zu klingen, muss ich trotzdem aufpassen, dass ich eigentlich zu einem internationalen Publikum spreche und dass ich nicht nur Dolmetscher bin, sondern Vermittler von Informationen, wie Cathy gerade beschrieben hat. Das kann eben einfach sein, dass zu einer Person das Amt dazu gesagt wird, aber eben auch die ganzen Institutionen, die zu diesem Vorkommen. Wenn wir über Politik sprechen, über deutsche Parteien, Gerichte, was weiß ich, was ist eine rot-grüne Koalition? Das können wir nicht einfach als Red Queen Coalition übersetzen. Das muss ein bisschen erklärt werden. Ja, wir müssen also das im Kopf behalten. Gut, das heißt, wir haben eine ganze Reihe Herausforderungen. Was sind so Themengebiete oder sowas, wo vielleicht auch erst im Prozess, im Machen herausgekommen ist, oh, da wäre es gut, jemanden zu haben, der Ahnung von dem Themengebiet hat. Du hast gesagt, jetzt hier jemand hat Ahnung von Biochemie und kann das eventuell besser interpretieren. Was macht ihr, wenn ihr keine Person habt, die eben Ahnung von dem Bereich hat? Bevor ich das genau beantworten möchte, nochmal sagen, ich bin immer wieder tief beeindruckt, was für fantastische Talente bei uns zusammenkommen. Also Leute, die wirklich unheimlich tief im Fachwissen drin sind für bestimmte Gebiete, das kann eben Biochemie sein oder irgendetwas, und gleichzeitig wirklich auch wahnsinnig gut das vermitteln können, ausdrücken können in zwei Sprachen. Also einfach bei den Meetings zu sein und diese Menschen ein bisschen kennen zu lernen, ist auch eine unheimlich tolle Sache. Aber jetzt zu der eigentlichen Frage. Genau, üblicherweise, wir haben halt einmal, nehmen wir mal einen üblichen Kongress, wir haben irgendwie ein, zwei Termine am Tag, wo wir Geschichten verteilen. Und da gucken wir natürlich schon, dass wir Leuten diese Vorträge in die Hand drücken, die halt auch Ahnung von dem Thema haben. Also es ist wirklich so, man kann halt quasi eine Extra-Karte ziehen, wenn man sagt, ja, ich habe jetzt irgendwie Mathe studiert, und es ist aber gerade ein sehr mattelastiger Vortrag. Zwei Hände heben ist unsere Geste, und in meiner Weise heben die Leute. Also wir haben jeden Tag Schichtverteilungsmeetings und fragen, wer möchte das machen? Also ich sage mal so, wenn jemand jetzt irgendwie besonders gut informiert ist über die politische Lage in Taiwan zum Beispiel, dann ergibt es relativ wenig Sinn, jemanden zu haben, der da keine Ahnung von hat. Und das Team ist mittlerweile so breit aufgestellt, dass wir wirklich von aus allen möglichen Bereichen schöpfen können. Und wenn es dann doch nicht mal doch nicht passt, dann muss man eben durch. Also ich habe auch schon irgendwelche iOS-Hacking-Vorträge gemacht, wo ich irgendwann völlig gescheitert bin, das gebe ich auch offen zu. Aber das war halt so der Notnagel, und das ist halt so Best Effort, und es wird auch immer Best Effort bleiben. Also wir haben jetzt nicht den Anspruch, zu sagen, wir liefern irgendwie eine professionelle Dienstleistung. Das ist immer so ein bisschen schwierig, weil wir haben viele Diskussionen gehabt mit professionellen Dolmetschern, die gesagt haben, ihr nehmt unseren Job weg. Wo wir halt gesagt haben, was im Prinzip ein Kompliment ist, weil das heißt, hey, ihr macht das so gut, oder in dem Bereich, dass wir uns da gesehen fühlen. Außerdem verstehen die Leute nicht was. Also es gab da mal einen Kontakt wirklich zu einem Magazin aus diesem Berufs-, ich würde nicht sagen offiziellen Verband, das habe ich gerade nicht mehr im Kopf. Aber was die Leute nicht verstehen, ist, dass wir eben alles als Freie-Wege-Leistung von Leuten, die ihre Tickets selbst zahlen, die sich im Grunde selbst ausbeuten, aber aus guten Gründen eben das wirklich tun. Es ist halt auch einfach so ein Thema, wenn wir das nicht machen würden, dann würde es das halt nicht geben. Also es würde niemand Geld drauf werfen, um zu sagen, wir haben Dolmetschung. Das würde einfach nicht skalieren. Und am Ende ist es ja auch genau das, warum es entstanden ist, weil wir halt wollten, wir wollten einfach die Veranstaltung zugänglicher machen für alle anderen. Und gerade auch das internationale Publikum mit bedienen. Ich will noch was zu den Fachkenntnissen sagen, denn da steckt auch eine Botschaft drin über die Natur des Dolmetschens an sich. Man stellt sich vielleicht vor, okay, ich sitze da und ich höre einen Stream von Sprache und dann generiere ich daraus einen Stream in einer anderen Sprache, also übersetze ich einfach und übersetze und übersetze. Aber übersetzen braucht ja Kenntnisse über ein Thema. Also es liegt in der Natur des Dolmetschens und Übersetzens, dass du immer ein bisschen auch etwas lernen musst über ein Thema, wenn du jetzt nicht eben es schon zufällig vorher gelernt hast. Wir müssen uns also vorbereiten und im Grunde auf allen Ebenen des Verständnisses hilft es, ein Wissen zu haben. Also das fängt an mit der Sprache an sich, geht aber weiter zu Dialektkenntnissen, also Herkunftskentenissen der Person, die da spricht, weil dann auch kulturelle Bezüge dann vielleicht drin sind. Ich habe zum Beispiel mal unheimlich, ich bin wahnsinnig ins Schwimmen gekommen bei einer Person aus Indien, die Englisch gesprochen hat, weil ich eben ganz viel von den Anspielungen nicht verstanden, von der Kultur, die dahinter steckte. Das Thema aber auch, also das generelle Fachgebiet, aber auch das Thema dieses speziellen Talks zu kennen, denn es hört sich vielleicht ein bisschen geschummelt an, aber du brauchst Wissen, um auch mal ein bisschen vorausdenken zu können. Und vielleicht ahnen zu können, was gesagt wird, bevor es vollständig gesagt worden ist. Denn Satzkonstruktionen sind unterschiedlich in verschiedenen Sprachen und damit du nicht hängst, ist es halt wunderbar, wenn du so ein bisschen vorausschauen kannst. Deswegen bitten wir immer auch die Sprecherinnen und Sprecher, dass sie uns Material schicken. Das ist ein sehr wichtiger und bisher leider noch nicht ganz vollständig entwickelter Dimension unserer Arbeit, dass die Leute wirklich früh genug ihr Material schicken. Und das muss auch noch nicht der fertige Talk sein, das kann alles Mögliche sein. Eine Wortliste, die vielleicht abfällt, ein unfertiger Foliensatz, irgendwelche Zusatzbemerkungen und das ist also ein wichtiger Punkt für unsere Arbeit. Das unterscheidet uns auch potenziell von Profis, die halt sagen, ja, nee, also ohne voll die Unterlagen zu haben, mache ich gar nichts. Wir sind verrückt. Also natürlich können wir sagen, wenn wir jetzt irgendwelche total wichtigen Vorträge haben, wo wir Sorge haben, dass potenziell, wenn wir da jetzt was falsch machen, irgendwas richtig Schlimmes passiert. Kann ich aus einer anderen Situation sagen, weil wir sind so eine Untergruppe von uns, wir machen auch zum Teil andere Veranstaltungen noch mit. Und da geht es halt dann auch um politische Themen. Und wenn dann plötzlich der Bundeskanzler da sitzt und gedomägt werden möchte, dann will man vorwissen, was der erzählt. Nicht, dass wir am Ende irgendwie versehentlich einen Krieg vom Zaun brechen. Kann ja immer mal passieren. Ja, ganz so hoch sind die Stakes bei uns nun hoffentlich nicht. Ja, ich würde ganz gerne mal ein bisschen durch den Prozess durchgehen, angenommen, jetzt guckt jemand zu, denkt sich, so Mikrofon, davor habe ich jetzt keine super Angst. Oder vielleicht sogar, hey, ich hätte voll Bock mal drauf, ich möchte das mal ausprobieren. Und jetzt steht die Person da und denkt sich, ja, wie fange ich an? Lass uns doch da mal Schröger Schritt durchgehen, mit wem nehme ich Kontakt auf, wie sind die, wir hatten schon gesprochen über Schichtplanung, wie funktioniert das mit dem Engelsystem? Was brauche ich an, was für Sprachkenntnisse habe ich, was für Ausbildung bringe ich mit, was für kulturelle Kenntnisse haben wir schon mitgekriegt? Sind Native Speaker besonders gut oder gibt es besonders viele oder lauter so Sachen? Also ich bin jetzt ein Engel und ich weiß irgendwo ist der Himmel oder ich will Engel werden, fangen wir mal ganz vorne an. Ich weiß irgendwo muss ich zum Himmel, ich melde mich als Engel an, ich melde mich ins Engelsystem an. Gut, das sind erstmal die Schritte für alle. Und jetzt finde ich raus, okay, ich möchte gerne Live Translation machen. Was tue ich? Zum einen gibt es in dieser Engelrolle Translation gibt es üblicherweise eine Info, wo man uns erreichen kann. Das ist immer das Wichtigste. Es gibt bei den Veranstaltungen Four Groups, also wir haben ja hier so ein wunderschönes Deck, was uns das Event vorhin aufgebaut hat. Da gibt es eine Sammelnummer, da erreicht man alle, die irgendwie relevant sind für das Team. Aber grundsätzlich machen wir üblicherweise bei den Veranstaltungen an Tag Null, also quasi direkt am Tag vor der Veranstaltung so nennt es ja alles Meeting. Da laden wir auch immer gerne Leute ein, die neu sind. Unter anderem halt um zum Beispiel die Location kennenzulernen, rauszufinden, wo arbeiten wir überhaupt, aber eben auch um so ne Art Onboarding zu machen. Also wir machen üblicherweise bis Tag Eins Introductions, also wo wir auch die Leute wirklich mit in die Sessions nehmen, wo die Leute sich ausprobieren können bei den Vorträgen. Wo wir dann einfach noch eine Person mehr haben, falls dann doch mal was schief geht und falls es vielleicht doch nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat. Initial kann man auch immer mal versuchen, sich schon im Vorfeld auszuprobieren. Also wir haben auch in unserem c3lingo.org, das ist so unsere Hauptseite, wo alles dokumentiert ist, was wir so tun, was wir gemacht haben und wie man sich auch vorbereiten kann. Und ein ganz klassisches Ding ist so, man nimmt sich mal irgendeinen Vortrag zu einem Thema, das einem irgendwie liegt und dann probiert man es einfach mal aus. Also für sich. Ja, Kopfhörer aufsetzen, dann versuchen das einzusprechen, vielleicht sogar das aufzeichnen, was dann gesprochen geworden ist. Oder einfach schauen, ob es überhaupt möglich ist mitzuhalten und dabei das Gefühl zu haben, ich kann das ganz gut wiedergeben. Das ist so das grundsätzliche Selbsttest, sag ich mal, den wir Leuten empfehlen. Und das können dann ja gut Videos von früheren Kongrestalks sein. Also, lass uns das kurz sortieren. Wenn ich jetzt hier auf dem Veranstaltung ankomme als Engel, ist das natürlich zu spät. Also quasi das ist, wir waren jetzt quasi, wenn ich vorher schon weiß, ich hab da Interesse dran, dann kann ich über die E-Mail-Adresse-Listen Kontakt aufnehmen. Ich kann mich hinsetzen zu Hause einfach mal, wir haben jetzt alle Übungen mit Videokonferenz und Audio-Equipment. Das heißt, ich nehme ja irgendwie media.ccc.de, mache mir einen Talk auf, mache einen Audiorecorder auf, setze mir mein Headset auf und probiere einfach mal aus, was passiert, wenn ich jetzt mit der Situation konfrontiert bin. Da redet jetzt jemand auf Englisch über ein Thema, was ich am besten schon kenne, was mich interessiert und ich rede einfach mal drauf los. Genau. Ja, genau. Und dann musst du das nicht als Bewerbungstrack einsenden, so arbeiten wir nicht, sondern wenn das Event noch nicht läuft, schreibst du vielleicht deine E-Mail an hello@c3lingo.org. Und beim Event wäre es sehr hilfreich, wenn du am Tag Null schon da bist, bevor das Vortragsprogramm losgeht. Da haben wir dann üblicherweise am Abend unser Einführungsmeeting, wo wir uns selbst organisieren und wo wir auch für den ersten Tag schon die Schichten verteilen. Aber gerade an dem Tag Null machen wir dann oft noch sehr viel mehr. Und das hat Cathy eben schon angesprochen. Schauen uns den Ort an, schauen uns an, wie wir arbeiten, Technik kennenlernen. Und dann müssen die Leute halt im Engelsystem noch den Engeltyp "Translation Angel" klicken. Nicht ganz richtiger Name, es gibt da nicht diese Unterscheidung "Translation Interpretation", also übersetzen Dolmetschen, aber egal. So heißt der Engeltyp. Das ist ein geschlossener Engeltyp in aller Regel. Das heißt, es wird dann bestätigt, wenn die Leute bei den Meetings auftauchen und sie merken, mit denen wollen wir arbeiten, dann werden die Leute ins Team formal mit aufgenommen und dann kriegen sie Schichten. Wobei bei den Schichten noch so ein bisschen Aufwärmen und Abkühlzeit mit eingerechnet wird, weil ja eben, wie eben schon gesagt, auch immer noch Vorbereitung da hineingehört und weil das auch eine sehr, sehr anstrengende Arbeit ist. Man ist schon sehr, sehr, man muss schon sehr, sehr wach sein für eine längere Zeit. Es ist eine wunderbare Art, das Gehirn zu benutzen. Ich liebe das im Vergleich zur IT-Arbeit, aber man ist nachher schon relativ geschlaucht. Ja, wir haben auch üblicherweise, also um den Fall nochmal aufzunehmen, es gibt ja auch dieses wunderbare Event-Blog. Üblicherweise gibt es im Vorlauf der Veranstaltung auch immer so einen Call for "Translation Angels", nennen wir es glaube ich offiziell, wo wir halt darauf hinweisen, wer wir sind, was wir machen, wie man uns erreichen kann und wie man halt auch bei uns anfangen kann. Also natürlich hast du jetzt gerade den Fall erklärt, so ich bin gerade bei einer Veranstaltung angekommen, stell fest, oh geil, da hätte ich Bock drauf, ist natürlich auch kein Problem. Wir müssen halt irgendwo mit den Kapazitäten skalieren, also wenn halt irgendwie Tag zwei von der Veranstaltung ist, ist es halt schwierig, da noch Leute einzulernen und wirklich einzuarbeiten. Ja, also wie in sämtlichen Teams ist es natürlich am besten, halt nicht sehr Chaos-übtypisch, aber am besten, wenn man frühzeitig sich meldet und anmeldet, Kontakt aufnimmt, alles das schon mal erledigt, damit klar ist, okay, welche Teamgröße habe ich, habe ich vielleicht spezielle Sprachen. Weiß nicht, hatten wir vorhin eigentlich Italienisch oder Tschechisch oder sowas, was wir noch so an europäischen Nachbarn haben? Ich kann mich gerade nicht an Italienisch erinnern, aber es kann gut sein, dass es das auch mal gab. Das heißt, es ist dann auch relevant für euch zu wissen, hey, welche Sprachen haben wir überhaupt im Petto, was können wir überhaupt anbieten, passt das eventuell zum Konferenzprogramm, wenn jetzt irgendjemand über ein politisches Thema in Italien spricht, wäre das vielleicht zum Beispiel sehr nützlich zu wissen, haben wir einen Italian-Native-Speaker da vor Ort oder nicht? Ja, man darf jetzt auch nicht unterstellen, also du hattest ja eben auch noch mal die Frage gestellt, so ist es jetzt, muss man unbedingt Native sein in der Sprache, die man übersetzt? Wenn ich jetzt überlege, ich möchte mitmachen, vielleicht bin ich gut genug, das ist ja immer auch so eine Frage. Was ist sozusagen, könnt ihr so eine grobe Daumenregel geben, so von wegen, was sollte man mitbringen, was ist wirklich nötig, dass das läuft und was ist learning by doing? Also Sprachkompetenz natürlich und die Fähigkeit schnell im Kopf zu übersetzen, also wer das vielleicht schon von sich weiß, ist schon mal ganz gut auf dem Weg. Und dann natürlich entsprechende Kenntnisse, ja und die Frage jetzt der Muttersprache, da würde ich auch gerne nochmal drüber sprechen, denn wir haben natürlich viele Menschen, die jetzt nicht Englisch Mutterspracherinnen sind und trotzdem nach Englisch übersetzen. Ich gehöre dazu und ich würde sogar entgegengehen, was vielleicht in Profikreisen manchmal gesagt wird, würde ich sagen, dass es in diesem Fall zumindest für mich besser ist, in die Fremdsprache, ins Englische zu übersetzen. Und der Grund dafür ist, im Deutschen, was meine Muttersprache ist, weiß ich schon, dass das Hörverstehen sehr gut funktioniert und ich weiß auch, dass so das Spektrum an sprachlichen Varianten nicht wahnsinnig groß ist. Natürlich in Österreich, in Bayern, in Schwaben, in der Schweiz wird ein sehr anders kringendes Deutsch gesprochen, das kann schon sehr extrem werden, aber auch wenn es arrogant ist, das sind natürlich kleine Anzahlen und es gibt diesen relativ starken Standard Hochdeutsch, an dem sich diese Leute auch orientieren können und wahrscheinlich auch wollen, wenn sie einen Vortrag halten. Ganz anders ist es mit dem Englischen. Das ist die internationale Verkehrssprache und das heißt, das Spektrum ist unglaublich groß. Ich nannte eben das Beispiel von einer Person aus Indien. Das Englisch war gut verständlich in diesem Fall, was nicht selbstverständlich ist, wenn Leute aus Indien kommen, aber trotzdem hat es mir halt große Probleme gemacht. Und da können wir jetzt andere Standardbeispiele nennen, also ein Englisch aus Frankreich mit einem starken, oder Zentralenglisch aus Afrika. Da gibt es sehr, sehr viele Dinge zu wissen, die dann vielleicht erstmal nicht unbedingt klar sind. Und wenn ich mich also in der Fremdsprache sehr gut ausdrücken kann und ich habe diese große Liebe zum britischen Englisch, dann würde ich sagen, besser in die Richtung. Ich finde es spannend. Bei mir ist es genau die andere Seite. Also wenn ich die Möglichkeit habe, gucke ich, dass ich mir Vorträge aussuche, die ins Deutsche gehen. Einfach weil ich viel flexibler bin in meiner Muttersprache. Also wenn ich halt sage, ich übersetze vom Englisch in das Deutsche, ist mein Vokabular im Deutschen natürlich deutlich umfangreicher als im Englischen. Das hat jetzt gar nichts damit zu tun, dass ich besonders schlecht Englisch spreche, sondern einfach, dass das Spektrum breiter ist. Also man hat mehr Möglichkeiten, aus denen man schöpfen kann. Aber das ist so ein bisschen, da muss jeder seinen Weg finden. Deswegen sagen wir auch öfter mal, dass wir das Leute einfach ausprobieren sollen. Und dass wir das auch sehr begrüßen, wenn Leute das ausprobieren. Weil ich habe auch am Anfang gedacht, so wirklich, also simultan, also ach nee. Aber das ist halt, man muss halt diesen rausfinden, ob man diesen Schalter im Kopf hat. Also man muss rausfinden, ob man genau diesen Modus schafft, quasi gleichzeitig zu hören und zu sprechen. Das ist nämlich die größte Herausforderung, die wir haben. Es gibt ja auch Konsekutiv-Dolmetscher, das ist das, was du eben schon bei Wetten das angesprochen hast. Das ist so klassisches Konsekutiv-Dolmetschen. Nein, stimmt nicht. Das ist simultan und wird dann eingespielt, da wird ein Dacune gemacht. Ja, aber oft ist es dann doch so, gerade in Fernsehsendungen, dass erst Englisch gesprochen wird und dann das Deutsche passiert. In Sprechpausen dann übersetzt wird. Das ist ja so ein anderes Ding, aber simultan ist halt eine ganz andere Hausnummer. Und wenn man es nicht ausprobiert hat, dann weiß man nicht, ob man es kann. Also klar, wenn man jetzt eine Dolmetscher-Ausbildung hat, ist es eine ganz andere Sache. Aber die meisten von uns, also ich glaube, das Gros der Leute ist wirklich total gut in ihrem Fachbereich und hat einfach ein unfassbar gutes Vokabular und kann es entsprechend sehr schnell transferieren. Ja, und natürlich, was ich gerade gesagt habe über die Bevorzugrichtung, wir haben es gerade gemerkt, ist natürlich individuell und hängt davon ab, wie tief die Leute in der jeweiligen Zielsprache drinstecken. Und auch im Thema. Und im Thema, natürlich, wie gesagt. Ja, natürlich, also in der Muttersprache ist es ja eigentlich immer so, man muss weniger nachdenken, hat dementsprechend mehr Kapazität übrig für die Übersetzungsarbeit. Und genau, dann ist noch eben die Sache individuelle Präferenz und vor allen Dingen, man muss es erstmal ausprobieren, weil die wenigsten haben das einfach schon mal probiert, ohne es zu müssen oder die Gelegenheit zu haben. Gut, und dann waren wir jetzt dabei, ich habe mich jetzt angemeldet, ich habe gesagt, okay, Translation Angel, Checkbox, zack, ich habe Kontakt aufgenommen, ich komme zu einem der Onboarding Meetings, ich werde, da stelle ich mich in den Kreis dazu, das klappt alles, ich werde bestätigt, dann bin ich Translation Angel. Jedenfalls mit der Beschreibung im Engel-System. So, wie geht es weiter? Wir verteilen Talks, ihr habt es schon gesagt, Hände heben. Wie läuft so eine typische Talk-Verteilung oder Schichtverteilungsrunde? Sehr, sehr offen. Wir gehen die Talks chronologisch durch und sagen, wer möchte, wer kann. Und dann reden wir vielleicht noch so ein bisschen über den Talk, beschreiben vielleicht so ein bisschen, was wir über die Anforderungen dieses Talks wissen, und dann warten wir darauf, dass sich Leute melden. Und wenn sie sich nicht melden, dann müssen ein bisschen nachgefragt werden. Aber letztendlich werfen wir die Leute natürlich auch ins kalte Wasser, muss man schon sagen. Wir schöpfen schon an vielen Stellen aus unserer Erfahrung. Wir kümmern uns. Wir haben halt so ein paar Speaker, von denen wir wissen, dass sie besonders schnell sprechen, oder dass sie besonders gerne ablesen, oder dass sie besonders verklausuliert sprechen. Ganz ehrlich, an solche Leute lasse ich potenziell keine Einsteiger dran. Da bin ich ganz ehrlich. Man will die Leute ja nicht verzweifeln lassen, sondern man möchte, dass sie eine gute Zeit haben. Das wollte ich natürlich auch sagen. Ich wollte auf einen bestimmten Punkt kommen. Wir werfen die Leute ins kalte Wasser in dem Sinne, dass wir sie dann der Situation aussetzen. Aber wir kümmern uns, wir setzen dann ihnen erfahrene Leute dazu, die im Notfall vielleicht sogar den ganzen Talk machen könnten, obwohl das auch unter Profis eigentlich nicht gemacht wird. Denn wir wechseln eigentlich alle 10 bis 15 Minuten ab. Aber die Leute werden in die Situation hineingeworfen. Und das bringt mich auf einen wichtigen Satz, den ich sagen wollte. Ein weiterer wahnsinnig wichtiger Aspekt von Chaos-Events an sich, nicht nur beim Dual Matchen, ist ja, dass die Leute die Gelegenheit bekommen, sich auszuprobieren. Also nicht nur, dass wir freiwillig sind und dass Profis nicht bezahlbar wären, sondern genau darum geht es ja gerade. Dass die Leute eine Herausforderung bekommen und dann schauen, wie sie daran wachsen und ob sie sich darin wohlfühlen. Und wenn es nicht perfekt klappt, ist auch okay, dann machen sie was anderes. Das heißt, wir haben jetzt auf dem Camp hier nur eine Bühne, auf der live gemod-Dual-Matched wird. Dementsprechend sind die Besprechungen wahrscheinlich relativ kurz, weil man nur einen Track abgehen muss auf einem Kongress. Wie viele Leute stehen da? Wie lange sitzt ihr da, um diese vier, fünf Tracks zu verteilen? Stell dich mir schon. Ja, es ist hart. Wir hatten beim letzten Kongress fünf parallele Tracks, die wir dann durchgehen mussten. Und deswegen brauchen wir auch ganz dringend diese Pause. Es ist ja so, dass im Vortragsprogramm generell so eine Abendpause eingehalten wird. Und die ist auch länger als eine Stunde. Also bitte, bitte, bitte an alle Leute, die Talks planen, respektiert diese Pause. Alle Engel brauchen sie und wir ganz besonders auch. Ich wollte gerade noch irgendwas sagen und mir ist es schon wieder vergessen. Oh, sorry. Genau, wir haben natürlich viele Talks, aber wir haben eben auch ein System, das uns erlaubt, den Fahrplanen aus den einzelnen Bühnen zu ziehen. Wir arbeiten tatsächlich ganz langweilig mit einem Pad, wo halt sämtliche Talks drinstehen, wie lange sie dauern, welche Sprache, Zielsprache. Das ist wirklich so eine ganz kurze Übersicht. Also wir arbeiten jetzt nicht irgendwie mit einer Fahrplan-App oder sowas, weil wir irgendwann den Überblick verlieren würden. Das heißt, bei euch eher kurzer Dienstweg und... Wir haben da irgendwann mal so ein Tool gebaut, was halt aus dem Fahrplan einen Export zieht und uns dann halt ermöglicht, dass wir das alles reintexten, also Reintext quasi in einem Pad. Das ist sehr gut. Gut. Dann kommt also ein Neuling dazu, kriegt einen erfahrenen Translation Angel zur Seite, vielleicht auch zwei. Wie viele Leute sitzen so? Wir wollen alles mit zwei besetzen. Also wer eine neue Sprache anbieten will, bitte, dann müssten wir schauen, ob wir eine zweite Person bekommen. Und ja, dann notfalls zwängen wir noch eine dritte Person in die Kabine mit rein. Ja, es hängt auch so ein bisschen davon ab, wie lang der Talk ist. Wir wollen möglichst wenig Leute rein und rauskommen haben in den Kabinen, weil je nachdem, wo sie stehen, wenn sie direkt neben der Bühne stehen, ist halt auch natürlich so das Neues-Level ein bisschen schwierig. Und auch möglichst wenig Handover wahrscheinlich, damit man sich als Zuhörer nicht ständig umständen muss. Das kommt so ein bisschen drauf an. Also ganz ehrlich, wenn jemand nicht mehr kann oder irgendwo raus ist, dann übernimmt man natürlich, das ist gar keine Frage. Das gebietet so das ungeschriebene Gesetz unserer Gruppe sozusagen. "Be excellent to each other" ist halt nicht einfach nur ein Satz, sondern wir gucken halt, dass alle irgendwie klarkommen. Und wenn jemand ausfällt, dann übernimmt man, das ist auch gar kein Ding. Aber wenn man zum Beispiel einen Talk hat von anderthalb Stunden und es sitzen nur zwei Leute drin, ist das schon hart. Also man muss schon gucken, dass man je nach Länge... Wir haben auch so Sonderfälle wie Lightning Talks, da haben wir halt insgesamt sechs Dolmetscher-Engel eben dabei, die sich auch ab und zu mal abwechseln und dann die eine Person kommt halt zuerst, dann kommt noch mal eine nach und dann passt das möglicherweise dazu. Das führt mich jetzt noch zu einer wichtigen Frage, die ich mir als Anfänger oder als jemand, der es noch nie gemacht hat, stelle. Was passiert, wenn irgendwas so richtig schief geht? Dann ist es so. Also ich meine, wir haben... Ganz ehrlich, wir sind ja jetzt erstens kein Dienstleister, sondern wir sagen, wir machen das, wo wir Bock drauf haben. Wenn es richtig schief gegangen ist, glaube ich, noch nichts. Es gibt natürlich Ausfälle. Es kann auch mal das Internet ausfallen. Das ist ja beim Kemper auch schon passiert. Also wir hatten... da kann ich mich noch ganz hart dran erinnern, das war, glaube ich, noch in Leipzig. Da hatte ich meinen Vortrag... ich hatte ja gerade schon gesagt, dieses Ding, wo ich so hart dran gescheitert bin, dieses irgendwie iOS-Hacking oder sowas. Da hatte ich noch den Zusatzfaktor, dass der Monitor, den wir in der Kabine stehen hatten, um die Folien zu sehen, permanent ausgefallen ist. Es passiert, aber ganz ehrlich, man arbeitet über hinweg, man versucht, dass es nach außen nicht wirklich auffällt. Und selbst wenn... also wir haben auch schon mal gesagt, tut mir leid, also den Vortrag kann ich jetzt nicht weiter übersetzen, weil ich die Person nicht verstehe. Auch das ist mir schon mal passiert bei einem Leitentalk. Es geht dann halt einfach nicht. Das Schöne ist, wir können es uns halt leisten in diesem Umfeld. Wir können uns scheitern, leisten. Also ganz ehrlich, wenn wir keine Fehler, Kultur hätten, wer denn dann? Ja, aber wir scheitern sehr selten. Wir sind schon gut. Genau, dann würde ich jetzt sagen... Und Entschuldigung, der Fortfall ist natürlich, wenn jemand jetzt zum Beispiel als Neuling komplett überfordert ist, dann wird halt die andere Person den Großteil des Talks übersetzen. Das geht. Das heißt, es gibt immer ein Sicherheitsnetz und man kann tatsächlich als Neuling einfach sagen, ich probiere das aus und mir kann eigentlich nichts passieren. Alles, was ich tue, kann eigentlich nur meinen Erfahrungsroulis und erweitern. Wir brauchen natürlich die Fähigkeit zur Selbstüberprüfung, Selbstkritik, Selbseinschätzung. Also wir haben auch so ein bisschen so eine Art Feedback-Kultur. Also wenn wir übersetzen, dann machen wir erstmal fertig und wenn dann irgendwas komisch gelaufen ist, dann spricht man halt hinterher mal drüber. Da geht es ja auch um, wie gestalten wir Übergaben, wie lassen wir die andere Person wissen, dass man übernehmen möchte oder dass übernehmen werden soll. Wir hatten das ja während der Pandemie viel, dass wir es digital gemacht haben. Also wir haben ja viel über Mumble gedolmetscht, während zum Beispiel dieser Divock-Geschichten, während der LC3. Und ja, das hat dann nochmal so Zusatzsituationen aufgerufen, aber es ist halt schon immer wieder spannend, welche Lösungen wir finden. Genau. Dann würde ich gerne nochmal in unseren kleinen Einspieler reinschauen. Wir waren bei euch in der Bühne an der Digital-Courage und haben einfach mal begleitet mit der Kamera. Wie sieht das eigentlich aus? Wie sieht so eine Übersetzungsbühne aus? Wie sieht es innen drin aus? Wie hört sich das an? *Klick im Hintergrund, nicht möglich* *Klick im Hintergrund, nicht möglich* *Klick im Hintergrund, nicht möglich* *Klick im Hintergrund, nicht möglich* *Klick im Hintergrund, nicht möglich* Gut. Haben wir einen Einblick in so eine Dolmetscher-Pakabinie gekriegt? Also das war eine gestellte Situation. Vielleicht war meine Stimme zu hören. Ich habe also versucht irgendwie non-sens über das Dolmetschen und über das Camp zu erzählen. Und die beiden haben da gesessen und in ihre Sprachen übersetzt. Es waren in dem Fall sogar zwei, die eben andere Sprachen übersetzen. Einmal französisch, einmal spanisch. Und was vielleicht eben zu sehen war, ist, es sieht irgendwie relativ normal aus. Da sitzen zwei Leute mit Kopfhörern und reden in einem Mikrofon. Aber es war so ein bisschen Interaktion zu sehen. Eine Geste zur Übergabe haben wir dann gehabt und so. Also es muss schon auch rübergeschaut werden auf die andere Seite. Es muss überprüft werden. Geht es dir gut? Willst du bald abgeben und solche Dinge. Genau. Und wir haben vielleicht noch einen Laptop da stehen, falls mal schnell ein Wort nachgeschaut werden muss zwischendrin. Das ist auch möglich. Aber alles in allem eine sehr organische Geschichte, sehr individuell und man muss sich reinfinden, hat aber auch die Gelegenheit. Dann würde ich jetzt langsam zum Schluss kommen noch mit dem Konzept. Das Event ist irgendwann vorbei. Ihr hattet gesagt Feedback-Runde, Selbstreflektion, Verbesserung. Dazu vielleicht noch ein, zwei Sätze. Also erstmal, wir haben eine Mailingliste. Das ist so die Hauptkommunikation zwischen den Events. Während der Events ist es Rocket Chat. Und wir haben natürlich immer ein Feedback-Pad. Und wenn es dann aufs nächste Event zugeht, denken wir nochmal nach, was wir machen wollen, wie wir es anders machen wollen. Gibt es dann sowas wie kollektives Übersetzung, Anhören und was war gut, was war schlecht oder eher nicht? Tatsächlich nicht. Wenn wir die Zeit dafür hätten, weil ich überlege, wie viele Tausend Talks schon übersetzt wurden von uns. Ich glaube nicht, dass sich das jemand noch mal ernsthaft angehört hat. Also ich höre mir immer obssessiv meine eigenen Übersetzungen an und überlege mir welche ich erträglich finde und welche ich nicht. Das heißt, dass wir auch Eigeninitiative, wir hatten vorhin das mit der Vorbereitung überhaupt mal ein Talk zu Hause abspielen und Audio-Mitschnitt einfach mal versuchen zur Live zu übersetzen. Hinterher, wenn man es dann tatsächlich als Translation Angel mal geprostprobiert hat, kann man sich seinen Talk über die Übersetzung anhören, mal gucken wie das klingt. Muss man sich wahrscheinlich auch erstmal noch dran gewöhnen, kann daran dann eben selber wachsen. Ja hey, wir haben... Die seid wahrscheinlich auch ansprechbar, wenn jemand noch spezifisch Feedback haben möchte. Das ist übrigens eine Motivation. Unsere Arbeitsproben sind auf Media.CC/CDE und sogar noch auf einer populären, kommerziellen Videoplattform. Also tatsächlich lebenslauffähig. Ja, ich würde schon sagen, auf jeden Fall. Ja? Also ich habe auch Vorträge, die ich übersetzt habe, wo ich echt stolz drauf war, weil ich einfach so gemerkt habe, es war schön. Ich hatte eine gute Zeit, ich habe es gut übersetzt, ich habe den Speaker irgendwie gut übergebracht. Du hast gerade gefragt, Übersetzung kollektiv anschauen. Natürlich reden wir immer am Schluss auch so ein bisschen über die gerade gemachte Schicht und wie es gelaufen ist. Also da gibt es sofortiges Feedback, gerade wenn es neue Personen und erfahrene Personen sind, dann wird auch schon mal genauer darüber gesprochen, was gut und schlecht lief. Gut. Der Wink mit dem Zauenfall sagt, wir haben inzwischen ein sehr, sehr extensives Gespräch und sehr umfassend über euer Team und eure Arbeit gehabt. Damit würde ich jetzt diese wundervolle, sehr in die Tiefe gehende Runde schließen. Wir haben gehört, es gibt E-Mail-Adressen, Kanäle, Rocket-Chat, verschiedene Kontaktmöglichkeiten, wer noch Fragen hat. Und natürlich wie in allen anderen Gruppen auch, der Aufruf "engelt mehr, wenn ihr Lust habt". Auch nur entferntes Interesse, einfach ausprobieren. Ihr habt hier gesehen, es sind super tolle Menschen, super viel Fehlertoleranz. Man kümmert sich, man schafft das irgendwie, das ist das, was das Chaos halt auch so toll und so angenehm macht. Man hat eigentlich nichts zu verlieren. So, damit verabschiede ich mich. Herzlichen Dank, Kathi, sehr wahles. Vielen Dank, es war sehr schön. Und damit sind wir fertig mit "Frag das Team C3 Lingo". Tschüss. *Krachen*